Die Tage der Schulturnhalle könnten bald gezählt sein. Die Gemeinde forciert einen Neubau. Foto: Werner Kuhnle

Die Räte sind zunächst über den Ablauf irritiert. Nachdem die Verwaltung das Vorgehen erklärt, stimmen sie aber zu, ein Architekturbüro zu beauftragen.

Erdmannhausen - Etwas Verwirrung herrschte am Donnerstagabend in den Reihen der Gemeinderäte. Auf der Tagesordnung stand der Punkt Planungsauftrag für den Neubau einer Schulturnhalle. „Wir können doch nicht den Auftrag für eine neue Halle vergeben, wenn wir noch gar nicht wissen, wo die hinkommen soll“, monierte Franz Pilhartz (FWV). Nicht nur die Frage des Standorts sei unklar, hakte Hans-Georg Götz (SPD) ein. Auch die Größe und Funktionalität der Halle sollte vom Gemeinderat festgelegt werden. „Da brauche ich keinen Planer dafür.“

Die Bürgermeisterin Birgit Hannemann verteidigte den Planungsauftrag. „Wir sind alle keine Techniker, wir können zum Beispiel nicht beurteilen, was es bedeuten würde, wenn wir die bestehende Halle abreißen und am gleichen Standort neu bauen. Dann bräuchten wir für zwei Jahre eine Interimslösung für die Vereine und den Schulsport.“

Bei Alternativstandorten, die von den Architekten ebenfalls untersucht werden sollen, müsse die Wegeführung, der Bau neuer Leitungen und nicht zuletzt die Anbindung der Heizzentrale für Schule und Kinderhaus gelöst werden. Man habe den Planern auch ein Raumprogramm vorgegeben. „Wir brauchen Entscheidungskriterien“, betonte Hauptamtsleiter Günter Sommer.

Man werde sich mit dem Technischen Ausschuss am 17. September vor Ort die Gegebenheiten anschauen, versuchte Birgit Hannemann die Gemüter zu beruhigen. „Ich hoffe, dass wir bis dahin auch Planvorschläge für eine neue Schulturnhalle haben werden.“ Die Entscheidung, wo und welche Halle genau gebaut wird, treffe dann der Gemeinderat. „Bisher hat noch nie ein Architekt entschieden, was und wo etwas gebaut wird.“

Auch die Frage nach der „Zeitschiene“, die Pilhartz genauer umrissen haben wollte, konnte die Bürgermeisterin beantworten: „Wenn wir im September die Entwürfe diskutieren und zu einer Entscheidung kommen, können wir dieses Jahr noch den Zuschussantrag stellen und nächstes Jahr bauen.“

Uwe Ziegler (SPD) erinnerte an die Absicht des Tennisclubs, ebenfalls eine neue Halle zu bauen (wir berichteten). „Das sollte bei den Planungen berücksichtigt werden. Sonst fangen wir noch mal von vorne an.“ Nachdem alle Unklarheiten beseitigt waren, entschied der Gemeinderat einstimmig, den Planungsauftrag für den Neubau der Schulturnhalle an das Ludwigsburger Büro Knecht zu vergeben. Insgesamt hatten sich an der europaweiten Ausschreibung 23 Büros beteiligt.