Jede Menge Spielzeug wartet auf neue Besitzer. Foto: Avanti

An 100 Ständen ist am Samstag in der Halle auf der Schray Spielzeug verkauft worden. Es war ein Paradies für Kinder zum Kruschteln.

Erdmannhausen - So viele leuchtende Kinderaugen wie beim Spielzeugmarkt am Samstagnachmittag bekommt man in der Halle an der Schray sonst selten zu sehen. Puppen, Teddybären und andere Plüschtiere, Plastiktiere von Dinosaurier bis Bauernhof, Kinderbücher, Puppenstuben, Kinderklaviere, Rollerskates, Puzzles, Kinderbücher und dazwischen auch ganz Praktisches: sehr gut erhaltene, zum Teil sogar noch neue Kinder- und Babykleidung oder ein Kinderhochsitz – zum Preis von fünf Euro ein echtes Schnäppchen.

Hinter den insgesamt 110 Tischen, die der Veranstalter Gastrupp nach Auskunft von Kassier Armin Jedele aufgestellt hatte, saßen nicht nur Eltern und Großeltern, sondern mitunter auch die Kinder selbst, die aus ihren Spielsachen „herausgewachsen“ sind und auf diese Art nicht nur Platz für Neues schaffen, sondern auch das Taschengeld aufbessern. Die dreizehnjährigen Zwillinge Hannah und Simon Lücke etwa, die mit ihrer Mutter Petra einen Stand mit lauter Playmobil-Schätzen aufgebaut hatten, schüttelten auf die Frage, ob es ihnen nicht leid täte, das Spielzeug herzugeben, den Kopf – wenn auch ein wenig zögernd. „Lieber verkaufen, als dass es zu Hause rumliegt“, sagte Simon, und seine Schwester ergänzte: „Wir spielen ja doch nicht mehr damit.“ Ihre Mutter berichtete, dass die Kinder zwei bis drei Tage lang alle Playmobilfiguren gesichtet und geordnet haben. So lagen, fein säuberlich in Plastikbeutel verpackt, Ritter Seite an Seite mit Bauernhof und Pferdestall.

Die neunjährige Lena hatte mit ihren Großeltern einen Stand aufgebaut. Nicht alles Spielzeug sei von ihr selber, sagte sie. Manches haben ihr auch Bekannte mitgegeben. Von Lena selbst ist unter anderem ein ganz und gar ungeöffnetes Puzzle. „Das hat sie doppelt“, erklärte ihre Oma Petra Leitner. Auch eine ganze Menagerie von Plastiktieren stand zum Verkauf. „Wir haben ihr mal einen Adventskalender mit Tieren gemacht, und da kam aus der Familie dann manches doppelt“, fügt die Oma hinzu.

Gar nicht mehr wegzubekommen war der vierzehn Monate alte Richard aus Kornwestheim von einem Spielzeug, bei dem man bunte Holzkugeln um Kurven eines Metallgestells schieben konnte. Klar, dass das Objekt der Begierde erworben wurde. „So hat er auch was zu spielen, wenn er bei unseren Bekannten in Erdmannhausen ist“, schmunzelte Papa Mathias Heinlein.

Längst nicht alles konnte verkauft werden, doch mancher sah das pragmatisch: „Einen Teil nehme ich noch mit zum Kleidermarkt, der Rest geht in die Tonne“, erklärte eine Frau ihrer Tischnachbarin.