Yannick Garbe hat einen Wetterkalender hergestellt. Foto: Oliver von Schaewen

Der Hobby-Meteorologe Yannick Garbe hat einen Wetterkalender für das Jahr 2015 herausgegeben. Darin zeigt er mit eigenen Fotos, wie das Wetter 2014 war.

Erdmannhausen/Oberstenfeld - Die Frage begegnet Yannick Garbe derzeit oft: Kann es in diesem Jahr mit einer weißen Weihnacht klappen? „Genaues kann man noch nicht sagen“, erklärt der 26-Jährige aus Erdmannhausen, der immer freitags in unserer Zeitung das Wetter vorhersagt. Ein Blick auf die Großwetterlage lasse das Unterfangen aber nicht als hoffnungslos erscheinen. „Wir haben zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Ostwinde und Kontinentalwetter.“ Sollte sich die Kälte über einen längeren Zeitraum halten, steige die Wahrscheinlichkeit. Weiße Weihnacht tritt im Durchschnitt alle sieben Jahre auf.

Schön wäre es, wenn sich ausgerechnet zu Heiligabend ein ähnliches Bild ergäbe, wie es Yannick Garbe vor zwei Jahren aufgenommen hat und das seinen jetzt erschienenen Wetterkalender für 2015 als Dezember-Bild schmückt. „Damals kam die Kälte von Norden“, erinnert er sich. „Erst gab’s Regen, dann Schnee, anschließend trockene Kaltluft.“ So sei die weiße Pracht noch einige Tage im Bottwartal liegengeblieben. Sollte es heuer weiter kalt bleiben, könnte beim Eindringen feuchter Luft aus Westen doch noch Schnee fallen. „Dann hat sich ein Kältekissen in den unteren Luftschichten gebildet, und es wäre möglich.“

Zur Erinnerung: Freunde des Schnees warteten im vorigen Winter vergeblich. Denn da strömte nur feuchte und relativ warme Luft vom Atlantik zu uns. Der gebürtige Oberstenfelder Garbe hat sich dennoch nicht entmutigen lassen und zog immer wieder mit der Kamera los. Teilweise schon um 6 Uhr morgens war er im Bottwartal oder in seiner neuen Heimat Erdmannhausen unterwegs. Nicht immer geht es da gefahrlos zu. „Bei Unwetterwarnungen steigt bei mir der Adrenalinspiegel“, gibt Garbe zu – und erzählt von der Nacht, als plötzlich auf einer Höhe bei Erdmannhausen ein Blitz aus heiterem Himmel nur wenige Meter neben seinem Fahrzeug im Feld einschlug. „Es war vollkommen windstill, und das Gewitter war noch etwa 50 Kilometer entfernt auf der Alb.“

Das Ergebnis von Yannick Garbes fotografischen Exkursionen kann sich sehen lassen. Starke Bilder zeigen das Wetter des Jahres 2014, mit der Heimat als Kulisse. Egal, ob es der Erdmannhäuser Feldweg in Richtung Marbach ist, der in schwarz-weiß die gegensätzlichen Windstrukturen am turbulenten Januarhimmel zeigt. Oder ob er aus einem Getreidefeld die untergehende Sonne an einem der wenigen wohligwarmen Augustabende farbig ins Bild gesetzt hat – Garbe versteht es, mit seinen Fotografien Stimmungen zu erzeugen, die es verdient haben, einem breiteren Publikum präsentiert zu werden.

Den ersten Schritt dazu hat der Freizeitfotograf jetzt mit dem Kalender unternommen. Auf Hochglanzpapier kreierte er den Begleiter durch das Jahr, den er im Eigenvertrieb unters Volk bringen möchte.