Bei der Eröffnung des Hauses Anfang 2014 hätte keiner damit gerechnet, dass man noch einmal nachlegen muss. Foto: Archiv (Sandra Brock)

Die Kinderzahlen steigen, die Gemeinde muss handeln, Der Gemeinderat beschließt den Neubau einer Kindertagesstätte.

Erdmannhausen - Noch einmal eine Kindertagesstätte bauen – „damit hätten wir sicherlich nicht gerechnet, als das Kinderhaus Kunterbunt erstellt wurde“, so die Erdmannhäuser Bürgermeisterin Birgit Hannemann. Immerhin wurde der viergruppige Anbau am Fröbelweg erst Anfang 2014 eingeweiht. Doch die Zeiten ändern sich. In seiner jüngsten Sitzung am Donnerstag hat der Gemeinderat auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen, weitere Plätze für die Kindergarten- und Kleinkindbetreuung bereitzustellen.

Dass der Neubau einer Kindertagesstätte nötig wird, ist unter anderem der Tatsache geschuldet, dass die Gemeinde immer mehr Einwohner hat. Erst kürzlich wurde die lang ersehnte 5000er-Marke geknackt (wir berichteten). „Wir haben gegenüber dem, was uns das Statistische Landesamt prognostiziert hat, eine viel positivere Entwicklung genommen“, sagt die Bürgermeisterin. „Der demografische Wandel hat nicht zugeschlagen wie befürchtet.“

Das bedeutet aber auch, dass die Plätze, die die Gemeinde für die Kinderbetreuung hat, künftig nicht ausreichen werden, wie der Hauptamtsleiter Günter Sommer anhand der aktuellen Zahlen erläuterte. 190 Plätze gibt es in Erdmannhausen in den Gemeindekindergärten bei maximaler Belegung. Acht weitere Erdmannhäuser Kinder können der Erfahrung nach im Hauser-Kindergarten untergebracht werden. Die Kindergarten-Bedarfszahlen liegen aber schon zum kommenden Kindergartenjahr höher. Voraussichtlich werden im September 198 Plätze und auf Ende des Jahres sogar 201 Plätze benötigt. Auf Ende 2018 werden dann 197 Plätze gebraucht.

Alles in allem müsse man zudem berücksichtigen, so Sommer, dass höhere Kinderzahlen sich auch auf die Grundschule auswirken werden. Heißt: Die momentan dort untergebrachte Kindergarten-Gruppe kann dort nicht bleiben. Dementsprechend schlug die Verwaltung vor, eine weitere Kindertagesstätte in Modulbauweise zu errichten – im Gespräch war unter anderem ein Grundstück im südlichen Bereich von Ellenberg III.

Doch um den Standort ist es in der Gemeinderatssitzung ausdrücklich nicht gegangen. Hannemann: „Wir brauchen von Ihnen erst einmal die Zustimmung, damit wir weiterschaffen können.“ Die bekam die Verwaltung auch einstimmig. „Wir sehen die Dringlichkeit und befürworten eine zusätzliche Kita auf jeden Fall“, sagte der Grüne Volker Imhof, der anregte, den Kita-Bau mit sozialem Wohnungsbau zu verknüpfen. Und Vanessa Gruber (CDU) argumentierte: „Wir haben es gefördert, dass junge Familien herziehen, und müssen jetzt mit den Konsequenzen leben.“