Fabian Gramling (Zweiter von links) und Friedlinde Gurr-Hirsch (Dritte von rechts) haben bei ihrem Besuch die Hofladen-App präsentiert. Foto: Werner Kuhnle

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch stellt den neuen Einkaufswegweiser auf dem Jennerhof vor.

Erdmannhausen -

Höchstpersönlich hat Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch gestern mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Fabian Gramling im Beisein des stellvertretenden Bürgermeisters Franz Pilhartz und der CDU-Gemeinderätin Vanessa Gruber die neue Hofladen-App des Landwirtschaftsministeriums auf dem Jennerhof getestet und für sehr gut befunden. „Wir wollen die Augen öffnen für die Wertschöpfung, die hier stattfindet“, betonte die Staatsekretärin im Landwirtschaftsministerium. Bei nachhaltiger und ökologischer Bewirtschaftung lege man gern mal „den ein oder anderen Cent drauf“. Rund 60 Produkte stellen Lara und Markus Jenner aus dem Sattelschwein her. Qualität, Regionalität und Transparenz stehen bei den ausgewählten Betrieben im Mittelpunkt, so Gurr-Hirsch.

Das „Navi zum Hofladen“ führt in ganz Baden-Württemberg mittlerweile zu rund 650 Betrieben, „Tendenz steigend“. Die neue App „Hofläden BW“ soll Verbraucher zu Direktvermarktern leiten und Hofläden in der Region bekannter machen. Wer auf einen Hofladen in seiner Umgebung klickt, sieht Details zum Angebot und den Öffnungszeiten, kann Ladenbetreiber anrufen oder per Smartphone direkt dorthin navigieren. Fabian Gramling, der als Kind auf dem Bauernhof der Großeltern die „Faszination eines Misthaufens“ erleben durfte, ist dieser Tage fast schon Dauergast bei den Jenners. Nächste Woche ist der Landtagsabgeordnete auf Einladung der „Initiative Tierwohl“ gleich wieder in Erdmannhausen. „Das ist aber Zufall gewesen.“

Der zertifizierte Hof bietet neben dem bekannten Sattelschwein auch die „Jenner-Renner“ genannten Weide-Hähnchen an. „Die haben auf der Weide viel Auslauf“, erklärt Lara Jenner den Gästen aus der Politik. Allerdings sei es nicht so, dass die Hähnchen und Hennen hauptsächlich Gras fressen. „Die füttern wir mit unseren Pellets, die nach eigener Rezeptur hergestellt werden“, so Markus Jenner. Für die Sattelschweine stellen die Jenners das Futter sogar komplett selbst her. Im Jahr 2009 haben die beiden den elterlichen Betrieb übernommen. „Da haben wir uns überlegt, dass wir mit der klassischen Schweinehaltung nicht weitermachen wollen“, sagt Lara Jenner.

Artgerechte Tierhaltung und der verantwortungsvollen Umgang mit Tier und Natur bestimmen seither die Bewirtschaftung. Der Erfolg gibt den beiden recht: Der kleine Hofladen im Keller, in dem es neben den Wurst- und Fleischprodukten auch Eier, Milchprodukte, Nudeln, Aufstriche, Säfte und mehr gibt, reicht bald nicht mehr aus: Die Pläne für einen Umbau reifen.