Foto: Patricia Sigerist

Letztendlich müssen allerdings die Gemeinderäte über einen möglichen Neubau der Sportstätte entscheiden.

Erdmannhausen - Langsam, aber sicher, geht es in Sachen Kunstrasenplatz ans Eingemachte. Dass die Vereine sich das zusätzliche Spielfeld wünschen, ist schon lange klar. Auch im Bürgermeister-Wahlkampf zum Jahreswechsel 2011/2012 hat das Thema schon eine gewichtige Rolle gepielt. Zuletzt hatte ein Fachbüro die Sportstättensituation in Erdmannhausen untersucht und ist zum Ergebnis gekommen, dass grundsätzlich Bedarf für einen dritten Sportplatz besteht.

Mit einem Neubau würde sich die Situation der Vereine „um Welten“ verbessern, heißt es von Seiten der Erdmannhäuser Verwaltung. Sie wären dann „sehr komfortabel, zeitgemäß und zukunftsweisend ausgestattet“. Um den Zug auf die Gleise zu bringen, stand daher am Donnerstag in der Sitzung des Verwaltungs- und Technischen Ausschusses der Grundsatzbeschluss für den Neubau eines Kunstrasenplatzes unterhalb der bestehenden Sportplätze und der Einstieg in die Planungen auf der Tagesordnung.

Dabei rechnet die Erdmannhäuser Verwaltung mit Kosten in Höhe von rund einer Million Euro allein für den Neubau des Spielfelds. Hinzu kommen noch die Kosten für den Grunderwerb, die äußere Erschließung, das Bebauungsplanverfahren und die Verlegung des Häckselplatzes.

Und genau hier ist der Haken für die CDU-Rätin Vanessa Gruber. „Wir werden deutlich über einer Million Euro liegen“, ist sie sich sicher. Hinzu kämen ja auch noch die Entsorgung des Kunstrasens nach zwölf bis 15 Jahren, die Spezialgeräte, mit denen der Platz gepflegt werden muss sowie weitere laufende Kosten, wie etwa die Reinigung des Rasens und seine Pflege, so Vanessa Gruber und betonte: „Ich bin nicht grundsätzlich gegen den Kunstrasenplatz, aber wir müssen uns fragen, was er uns wert ist.“

Sowohl die CDU-Frau als auch Martina Glees-Brück von den Grünen wünschen sich in der Sache weitere Informationen. Glees-Brück: „Ich hatte mir im Ausschuss noch ein paar Informationen erhofft. Etwa, in welcher Form sich die Vereine einbringen werden.“ Diese Frage ist auch für Vanessa Gruber offen. „Eventuell sollte man das vorab klären, welche Bereitschaft hier vorliegt“, bat sie.

Für Franz Pilhartz (Freie Wähler) hingegen ist die Beteiligung der Vereine – vor allem eine finanzielle – gar kein Thema. „Unsere Sportstätten sind schon immer von der Gemeinde gebaut worden. So einen Zuschuss kann doch ein Verein gar nicht packen.“ Pilhartz plädierte dafür, das Spielfeld zu bauen, „weil es wichtig ist. Zwei große Vereine seien darauf angewiesen, der Bedarf ist da.“ Natürlich handle es sich um viel Geld, so Pilhartz, „aber das Projekt gehört umgesetzt“. Man sollte nicht mehr lange drumherumreden.

Mindestens zweimal wird aber im Vorfeld noch geredet. Zum einen will die Bürgermeisterin Birgit Hannemann die Vereinsvertreter noch vor der nächsten Gemeindratssitzung an den Tisch holen und mit ihnen über ihre Beteiligung zu sprechen, auch wenn sie „2012 schon klar signalisiert haben, helfen zu wollen“. Hannemann ist sich sicher, „dass wir da eine Lösung hinbekommen“.

Zum anderen wird auch in der nächsten Gemeinderatssitzung am 30. Oktober nochmals über das Thema gesprochen. Denn einen Empfehlungsbeschluss hat der Ausschuss nicht abgegeben. Was die Zeitschiene anbelangt – sollte es dann zum Grundsatzbeschluss kommen – dauert es noch bis zum kommenden Mai, bis der Flächennutzungsplan geändert werden kann. „Da sind wir dann sehr schnell im Jahr 2016, was den Baubeginn angeht“, vermutet die Bürgermeisterin.