An einem Modell erklären die erfahrenen Feuerwehrmänner, wo im Haus Gefahrenherde schlummern. Foto: avanti

Die Erdmannhäuser Feuerwehr hat eine Kinderfeuerwehr gegründet. Dem Nachwuchs eröffnete sich am Samstag eine faszinierende Welt.

Erdmannhausen - Die Freiwillige Feuerwehr Erdmannhausen hat seit Samstag für die ganz früh Entschlossenen ein besonderes Angebot parat. Im Zuge eines Infonachmittags mit spannenden Stationen und einer Menge zu entdecken gründeten die Floriansjünger in Erdmannhausen ihre Kinderfeuerwehr. Dabei geht es darum, eine Vorstufe zur Jugendgruppe zu schaffen. Immer am ersten Mittwoch im Monat treffen sich die angehenden Feuerwehrleute zu einem bunten Nachmittag mit Spiel und Spaß rund ums Thema.

Auch beim Infonachmittag am Samstag war für die jungen Entdecker und deren Eltern einiges geboten. In insgesamt fünf Stationen konnten die Kinder verschiedene Spiele ausprobieren. Ganz hoch im Kurs stand das Schlauchkegeln, bei dem ein Feuerwehrschlauch zielsicher in neun Kegelpins gerollt werden musste. Am Basteltisch gab es verschiedene Bilder von Feuerwehrautos und mithilfe einer Hebematte mussten die Kinder bei einer anderen Station einen Ball durch ein Labyrinth befördern. Natürlich durfte auch eine Fahrt in einem echten Feuerwehrauto nicht fehlen.

Besonders spektakulär war auch das sogenannte Rauchhaus. Im Prinzip ist das ein Puppenhaus, das mit einer Rauchmaschine versehen ist. Die Zuschauer können live miterleben, wie schnell sich Rauch im Falle eines Brandes ausbreitet und wie sich dieser verhält, wenn man Türen offen stehen lässt oder die Fenster geschlossen hält. Was für die jungen Zuschauer ein spannendes Spielzeug ist, wird für den Erwachsenen eher eine erschreckende Demonstration der Gefährlichkeit von Rauch sein. „Es geht uns darum, die Kinder spielerisch an Themen wie Brandschutz und Sicherheit heranzuführen“, sagt die Gründerin der Gruppe, Stephanie Storch. „Wir haben aber auch noch ganz andere Programmpunkte, wie eine Besichtigung im Hauptmagazin in Stuttgart, Bastelnachmittage und Spiele“, betont sie. „Wir haben eben ganz viele Ideen, da wiederholt sich so schnell nichts“, so Betreuer Markus Gmeiner.

Ganze sechs Betreuer werden die Kinderfeuerwehr begleiten und bei verschiedenen Aktivitäten dabei sein. „Es gab davor schon Interesse, aber heute ist der Tag, an dem sich alle unser Konzept anschauen und sich anmelden können“, erklärt Storch. Immerhin ist die Kinderfeuerwehr in Erdmannhausen gerade einmal die fünfte im Landkreis. Wo sich Jugendfeuerwehren mittlerweile nahezu überall etabliert haben, ist die Kinderabteilung noch ein Pilotprojekt. „Man hofft natürlich darauf, dass einige davon später einmal aktive Mitglieder werden“, sagt Kommandant Jochen Deschner. „Vielleicht überlegen sich ja die einen oder anderen von den Eltern am Ende den Schritt“, schmunzelt er. An der Kindergruppe zeigten viele Erdmannhäuser Interesse und so war das Magazin schnell mit Kindern, Eltern und Interessierten gefüllt. Als krönenden Abschluss präsentierten die Floriansjünger einen echten Fettbrand. Natürlich in streng kontrolliertem Versuchsumfeld.