Aggressive Hunde sind in Erdmannhausen nicht erwünscht – das soll durch die neue Steuer für Kampfhunde deutlich gemacht werden. Foto: dpa

Die Gemeinde führt eine höhere Steuer für Pitbull und Co. ein.

Erdmannhausen - Bislang war in Erdmannhausen Hund gleich Hund – steuerlich gesehen zumindest. In seiner Sitzung am Donnerstag hat der Gemeinderat nun eine Neufassung der Hundesteuersatzung beschlossen. Wesentliche Änderung: Sie beinhaltet Regelungen für Kampfhunde. Diese kosten nämlich in Zukunft deutlich mehr Hundesteuer.

Während die Sätze für den Erst- und Zweithund mit 108 beziehungsweise 216 EUR unverändert bleiben, werden für Kampfhunde künftig 540 EUR beziehungsweise 1080 Euro für jeden weiteren fällig. Hintergrund für diesen Vorschlag der Verwaltung ist, „dass man die Anzahl der Kampfhunde begrenzen will“, erklärt der Hauptamtsleiter Günter Sommer auf Nachfrage. Betroffen von der neuen Regelung sei derzeit in Erdmannhausen ein Hund.

Die Gemeinderäte haben sich am Donnerstag mit großer Mehrheit für die Neufassung der Hundesteuersatzung ausgesprochen. Nicht glücklich mit der Regelung war Vanessa Gruber (CDU). „Es ist schwierig, anhand der Rasse einen Kampfhund zu deklarieren“, meinte sie. Und: „Es gibt viele gefährliche Rassen, je nachdem, wer am anderen Ende der Leine ist.“ Durch eine höhere Steuer für Kampfhunde würde sich letztlich nichts ändern.

Die CDU-Rätin möchte lieber das Thema Sicherheit in den Fokus rücken. So könnten die Besitzer der betroffenen Hunde ja beispielsweise durch einen jährlichen Wesenstest nachweisen, dass ihr Hund nicht aggressiv ist und dafür nur den normalen Steuersatz zahlen.

Eine Idee, die für Martina Glees-Brück (Grüne) durchaus Charme hat. „Es sind schon richtig üble Dinge mit Kampfhunden passiert und eigentlich will man sie nicht. Aber wenn jemand so einen Hund richtig erzieht, ist mir das lieber, als einer, der seinen Schäferhund nicht im Griff hat.“ Auch Franz Pilhartz (Freie Wähler) findet, dass die Halter regelmäßig qualifiziert werden müssen. „Man geht ja auch nicht mit seinem Auto einmal zum TÜV und danach 15 Jahre nicht mehr.“

Letztlich kam der Antrag von Vanessa Gruber aber nicht zur Abstimmung. Mit neun Ja- und nur vier Nein-Stimmen segneten die Gemeinderäte den Antrag der Verwaltung ab. Somit gibt es künftig keine Vergünstigung für diejenigen, die regelmäßig mit ihrem Kampfhund eine Prüfung ablegen.