Gedreht worden ist der Film im Histotainment Park Adventon ist Osterburken. Foto: Louis Wick

Die Ian Key Band und der Filmemacher Louis Wick haben ein gemeinsames Werk produziert. Nun hoffen die Erdmannhäuser, damit beim Jugendfilmpreis zu punkten.

Erdmannhausen - Die Ian Key Band um dem Erdmannhäuser Arzt und Musiker Joachim Kieferle hat kürzlich ihr einjähriges Bestehen gefeiert. Trotz der kurzen Zeit hat es die Formation schon beachtlich weit gebracht: Rund zwölf Auftritte, darunter als Vorband bei Barbed Wire, die sich selbst als „Beste Showband Deutschlands“ bezeichnet, beim Bundesrockpreis oder auch vor vollem Haus mit 350 Fans im heimischen Erdmannhausen. „Die Band hat sich aus vielen anderen Formationen entwickelt. Wir sind daher handwerklich gut aufgestellt“, erläutert Kieferle.

Der Arzt hatte auch schon mal damit geliebäugelt, Toningenieur zu studieren, es aber beim ambitioniert betriebenen schönen Hobby belassen. Die „Vorbildung“ der Bandmitglieder hat immerhin dazu geführt, dass man gleich mit einer CD und einem Film durchstarten konnte.

Auf der Maxi-CD befindet sich als Titelsong die Rockballade „The Story of Rose“, die auch in dem gleichnamigen Film von Louis Wick kongenial in Szene gesetzt wurde. In der von Kieferle geschriebenen Kurzgeschichte geht es um sexuellen Missbrauch zwischen Vater (von Bernd Heidelbauer gespielt) und Tochter (Leonie Gutwillinger).

„Ich greife oft versteckte Themen auf, teilweise autobiografische Geschichten, etwas aus der Zeitung oder auch, was ich erzählt bekommen habe“, erläutert Kieferle die auf den ersten Blick schwierige Themenwahl. In der düsteren Ballade übt das Opfer am Ende Selbstjustiz. „Der Zuschauer muss selbst das Urteil fällen, ob dies für ihn eine nachvollziehbare Reaktion ist. Die Frage bei aller künstlerischen Freiheit bleibt, wie verpackt man so ein schweres Thema, ohne den Zuhörer zu überfordern?“

Der Film sei ein „tolles Medium“, schwärmt Kieferle. „Man kann die Story über starke Bilder aufgreifen.“ Louis Wick ist das gelungen, was die Nominierung des Films „The Story of Rose“ für den Jugendfilmpreis beweist. Die Preisverleihung ist am 3. Dezember im Metropol Kino Stuttgart, der Landessieger darf zur Berlinale.

Gedreht wurde im Histotainment Park Adventon bei Osterburken. Die mittelalterliche Szenerie lässt die melancholische Ballade noch authentischer wirken. Statisten des dortigen Vereins feiern als Volk ein munteres Fest, während Kieferle mit sonorer Stimme zur Akustik-Gitarre fragt: „What happened to Rose?“

„Wir sind sicher keine Heavy-Band, aber rockig darf es schon sein“, beschreibt Kieferle den Sound. Klassische Rockelemente, gepaart mit Independent und Folk - das macht den besonderen Sound der Ian Key Band aus. Ian Key ist übrigens sein Künstlername, Ian als Abwandlung von Joachim. Früher hat Kieferle Keyboard gespielt und vor 15 Jahren beispielsweise mit Peter Maffay eine Platte aufgenommen.

Auch wenn die Besetzung zwischenzeitlich nicht mehr die gleiche ist wie bei „The Story of Rose“ fiebern die Sängerinnen Andrea Eichhorn und Iris Zerweck, Schlagzeuger André Bechtel sowie Bassist Johannes Beer mit Jo Kieferle der Preisverleihung Anfang Dezember entgegen – und natürlich auch Louis Wick, der in Stuttgart mit dabei sein wird.