Barbed Wire hat ein Konzert der Extraklasse geboten. Foto: Werner Kuhnle

Die Band Barbed Wire hat zum 1200-Jahr-Jubiläum von Erdmannhausen gespielt. Das Konzert hätte mehr als nur eine halb volle Halle auf der Schray verdient gehabt.

Erdmannhausen - E

s war ein Konzertabend der ganz besonderen Art, den sich die Erdmannhäuser am Freitagabend gönnten. Mit Barbed Wire gastierte eines der schweren Geschütze unter den Coverbands in der Halle auf der Schray. Frisch, dynamisch und mit einer Menge Effekten stürmte die Band die Bühne und unterhielt das Publikum in der knapp halb vollen Halle. Im großen Außenbereich konnten sich die Zuschauer mit Essen und Getränken eindecken. Die Bewirtung wurde vom Gastrupp-Verein und dem Jugendhaus Calypso in Kooperation übernommen.

Im Zuge der 1200-Jahr-Feier fanden schon einige Festlichkeiten in Erdmannhausen statt. „Wir haben uns im Komitee überlegt, eben auch etwas für die Jugend zu machen“, sagt Bürgermeisterin Birgit Hannemann. „Da kam die Idee, ein Konzert zu organisieren, relativ schnell auf.“ Mit Jo Kieferle war dann auch schnell der richtige Organisator gefunden. „Von Seiten der Gemeindeverwaltung kam auch die Idee, Barbed Wire zu engagieren“, sagt er. „Wir haben uns angehört, was die machen und haben direkt eine Anfrage verschickt.“

Nur die Besucherzahlen hätten am Freitagabend etwas besser sein können. Gerade einmal halb voll wurde die Halle auf der Schray. „Ich glaube, das liegt am Wetter. Wir haben die Veranstaltung ja als Semi-Open-Air geplant, daher auch der große Außenbereich“, sagt Kieferle. „Ich glaube viel hat dann doch das Wetter abgeschreckt. Der Wolkenguss heute Nachmittag war sicherlich nicht hilfreich“, meint er.

Die Gelegenheit mit seiner Truppe Ian Key Band selbst auf der Bühne zu stehen, ließ sich Gitarrist und Sänger Jo Kieferle nicht nehmen. Mit Rock und Folksongs vom Feinsten fungierten Ian Key Band als Warm-up für den Hauptakt. Statt zu covern brachten die fünf Musiker aber ihre eigenen Stücke mit, die mit Elementen aus Folk, Rock und Jazz einiges an Abwechslung zu bieten hatten. „In dieser Konstellation gibt es uns gerade einmal seit zweieinhalb Monaten“, sagt Kieferle. „Wir sind mit dem Auftritt zufrieden“, meint er. „Musikalisch hat alles super funktioniert.“

Jo Kieferle möchte weitere Veranstaltungen dieser Art nicht ausschließen. „Wir haben schon Ideen für ein kleines Festival mit lokalen Bands auf dem Gelände“, sagt er. „Wir werden aber erst mal sehen, wie es heute läuft“, schmunzelt er.

Barbed Wire setzten einem großteilig erfolgreichen Abend die Krone auf. Bombastisch, laut, mit Feuer und Laser und Funkenflug stürmten die Musiker die Bühne. Barbed Wire covern nicht nur Rock und Pop aus den 80ern und 90ern, sondern machen auch vor aktuellen Charts und Exoten nicht halt. Mit Falcos „Rock me, Amadeus“ lieferten sie den Einstieg für eine Show der Extraklasse. Es folgte „American Idiot“ von Green Day und damit eine stark punkige Note. Mit aktuellen Charts heizten die Musiker dem Publikum so richtig ein. Bei Jan Delays „Wir machen das klar“, gab es für das Publikum kein Halten mehr. Locker, energetisch und am Puls der Zeit rockten sich Barbed Wire durch den Abend. Mit Peter Schillings „Major Tom“ und Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ waren aber auch zeitlose Klassiker mit im Programm. Barbed Wire stehen vor allem für eine große Bandbreite an Songs und eine herausragende Bühnenperformance. Mit Leinwand und Effekten können sie auch mit den Größen des Cover-Business mithalten. So fand sich für jeden Geschmack der richtige Song, und das Publikum feierte die Band ausgelassen.