Nach dem bitteren2:9-Debakel der Regionenliga-Fußballerinnen setzt der Coach auf ein Kabinenfest.
Das 2:9-Debakel beim TVgg Plattenhardt hat für die Regionenliga-Fußballerinnen des FC Biegelkicker Erdmannhausen zumindest ein Gutes: Diese Woche steht im Training der Spaß im Vordergrund. „Wir werden ein Kabinenfest machen und versuchen, so gut wie möglich den Kopf frei zu bekommen“, sagt Martin Scholz, der Trainer des Tabellenvierten. Das scheint in seinen Augen derzeit nämlich das Wichtigste zu sein. „Nach einem halben Jahr ohne Niederlage ist die Erwartungshaltung und der Druck von außen enorm hoch. Damit kommen die Mädels nur schwer klar“, meint er und nennt damit auch schon den Hauptgrund für das 2:9 (1:5) beim jetzigen Tabellendritten.
Vor dem Spiel war klar: Möchte man am Tabellenführer TSV Münchingen dran bleiben, muss ein Sieg her. Doch genau dieses Denken, dieser Druck schien die Gäste dann in der Folgezeit zu lähmen. Nach 17 Minuten war die Partie quasi gelaufen. Da stand es 0:4. „Wir haben den Start völlig verschlafen“, berichtet Scholz und sagt: „Das 1:0 für Plattenhardt war schön rausgespielt, da kann man nichts machen. Aber dann haben wir Tore bekommen, die man einfach nicht kriegen darf.“ Das 2:0 – es fiel nach einem katastrophalen Rückpass auf die Biegel-Torhüterin, die in Bedrängnis eine Gegenspielerin anschoss. „Von ihr ist der Ball dann ins Tor gerollt“, erklärt Martin Scholz und meint: „Danach waren wir dann völlig von der Rolle.“ Nach individuellen Fehlern erhöhten die Gastgerinnen in der 12. und 17. Minute auf 3:0 und 4:0. „Ich habe dann gewechselt. Nicht, weil die Spielerinnen, die ich raus genommen habe, so schlecht waren. Ich wollte aber ein Zeichen setzen, dass es so nicht geht“, erklärt der Biegelkicker-Coach. Die Umstellung wirkte jedoch nur kurz. Jana Schneider verkürzte in der 34. Minute auf 1:4, und danach hatten die Erdmannhäuserinnen noch zwei weitere Möglichkeiten. Doch direkt vor der Pause erhöhte Plattenhardt schließlich auf 5:1.
„Damit war es gelaufen“, meint Scholz, der mit weiteren Auswechslungen versuchte, Ruhe ins Spiel zu bekommen. Jedoch ohne Erfolg. „Wir haben es dem ehemaligen Landesligisten viel zu einfach gemacht und kein Zugriff aufs Spiel bekommen.“ Außer einem weiteren Ehrentreffer durch Jana Schneider wollte an diesem Tag nichts mehr gelingen. So stand am Ende eine mehr als deutliche 2:9-Niederlage.
„Das war in meinen zwei Jahren bei den Biegelkickern das schlechteste Spiel der Mannschaft. Wir haben heute im Kollektiv versagt“, resümiert der Coach und meint: „Die Mädels machen sich selbst Druck. Dadurch machen sie Fehler, die sie sonst nicht machen würden.“ Verloren ist im Aufstiegskampf nach dem Debakel aber noch lange nichts. „Erstens haben wir nie mit der Meisterschaft geplant, sondern Rang drei als Saisonziel ausgegeben. Da sind wir voll im Plan. Außerdem ist Rang zwei, der Relegationsplatz, noch in Reichweite“, erklärt der FC-Trainer. Zwei Punkte haben die Biegelkicker derzeit Rückstand auf den VfB Tamm, der auf eben diesem Rang steht. Und genau dieses Team kommt am Sonntag (13 Uhr) nach Erdmannhausen. „Mit einem Sieg könnten wir hier also einen großen Schritt machen“, so Martin Scholz, der hofft, dass das Spaßtraining hilft und Wirkung zeigt.