Amelie Schröder hat eine starke Partie gemacht und nach dem Schlusspfiff mit ihrem Team feiern dürfen. Foto: avanti

Die Biegelkicker Erdmannhausen gewinnen in der Fußball-Landesliga mit 2:0 (1:0) gegen den SV Winnenden.

Erdmannhausen - Derbysieger! Derbysieger!“, skandierten die Landesliga-Fußballerinnen des FC Biegelkicker Erdmannhausen am Montagabend kurz nach dem Schlusspfiff. Mit 2:0 (1:0) hatte das Team von Trainer Michael Lutz den SV Winnenden bezwungen und damit einen weiteren Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. „Die Stimmung und der Zusammenhalt in der Mannschaft sind einfach top“, sagte Lutz mit Blick auf seine feiernden Spielerinnen. „Alle haben ein gemeinsames Ziel: den Klassenerhalt.“

Mit der kämpferischen Einstellung vom Montagabend sollte das auch machbar sein. Da es auf dem unteren Hauptplatz in Erdmannhausen kein Flutlicht gibt, musste auf den oberen Trainingsplatz ausgewichen werden. Dessen Zustand als „suboptimal“ zu bezeichnen, wäre eine maßlose Untertreibung. „Es war klar, dass unter diesen Bedingungen nicht viel mit sauberem Kurzpassspiel auszurichten sein wird. Dieses Spiel musste über den Kampf gewonnen werden“, fand Lutz. Seine Spielerinnen befolgten diese Marschroute von der ersten Minute an. Bissig nahmen sie die Zweikämpfe an und versuchten immer wieder, mit langen Bällen in die Spitze den Gegner zu überrennen. „Wir wollten mit unseren schnellen Außenbahnspielerinnen Jana Schneider und Sina Baßler für Gefahr sorgen“, erklärte der Biegelkicker-Coach die Taktik – die in der 33. Minute voll aufging. Jana Schneider lief nach einem langen Ball frei aufs Tor zu, ihren Schuss berührte Winnendens Torhüterin noch, der Ball kullerte aber aufs lang Eck zu. Sina Baßler sprintete heran und drückte die Kugel aus zwei Metern über die Linie. „Ich wusste nicht, ob er wirklich rein geht. Deshalb bin ich auf Nummer sicher gegangen“, schilderte die Torschützin später die Situation. „Das hat sie vollkommen richtig gemacht. Von meiner Position sah es nämlich so aus, als würde der Ball noch vorbeirollen“, lobte Michael Lutz.

Die erste Halbzeit war aus Sicht des Erdmannhäuser Coaches „okay. Aber okay reicht in einem Flutlicht-Derby nicht.“ Also sollte seine Mannschaft nach dem Wechsel nochmal was drauflegen – und folgte dieser Anweisung. Von der Winnender Offensive war nun so gut wie nichts mehr zu sehen, während sich die Biegelkicker-Chancen häuften. Melike Baki sorgte folgerichtig in der 57. Minute mit einem wunderschönen Schuss aus rund 20 Metern direkt unter die Latte für das 2:0. „So ein Tor hat sie in der Rückrunde schonmal erzielt“, wollte Michael Lutz dies nicht als Glückstreffer sehen. Die Gäste hätten sich in der Folgezeit nicht beschweren können, wenn der Erdmannhäuser Sieg noch höher ausgefallen wäre. So kam in der 73. Minute erst Sina Baßler im Strafraum beim Abschluss zu Fall, Sekunden später wurde die sehr starke Amelie Schröder in Eishockey-Manier umgerannt – allein der fällige Elfmeterpfiff blieb aus. Wobei dies eine der wenigen richtig strittigen Entscheidungen des Schiedsrichters war, der das Derby ansonsten gut im Griff hatte. Und ausgelassener wäre der Jubel der Biegelkicker auch nach einem höheren Sieg wohl nicht ausgefallen. „Wir haben das Spiel gemacht, das wir machen wollten, Winnenden hatte keine einzige wirklich klare Chance. Daher ist das 2:0 absolut verdient“, war Michael Lutz nach der Partie hochzufrieden.

FC Biegelkicker Erdmannhausen:
Dietrich – Runkel, Celik, Maierhöfer, Meßthaler – Baki, M. Aupperle (88. Eysermans), Schneider, Baßler (90. Rauch), Schröder (83. Greiner) – L. Aupperle (64. Ademaj).