Mittelfeldspieler Johannes Brauer ist für GSV-Trainer Marius Huptas „die Entdeckung der Hinrunde“. Foto: Archiv (avanti)

Fußball-A-Ligist GSV Erdmannhausen hat in der Hinrunde alle Erwartungen übertroffen.

Erdmannhausen - Eitel Sonnenschein herrscht nach der Hinrunde der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr beim GSV Erdmannhausen: Im Sommer nur knapp dem Abstieg entronnen, mischt man unter dem neuen Coach Marius Huptas jetzt sogar im Aufstiegskampf mit. „Ja, die Hinrunde ist super gelaufen“, freut sich Huptas, der mit dem Fastabsteiger der letzten Runde auf einem im Sommer kaum für möglich gehaltenen sechsten Platz überwintert. Und genauer betrachtet sieht es sogar noch besser aus: Denn gewinnt der aktuell noch mit drei Partien im Rückstand befindliche GSV all seine Nachholspiele, steht er in den Top 3.

Dabei begann die Saison für die Erdmannhäuser alles andere als rund. Noch vor der ersten Partie trennte man sich nach internen Differenzen wieder vom erst im Sommer gekommenen Trainer Alexander Weiland. Vorjahrescoach Florian Eissler sprang trotz beruflicher Zwänge noch einmal ein, bevor Huptas dann zum dritten Spieltag übernahm. Aber auch sein Debüt ging zunächst einmal in die Hose: Mit 1:6 ging man beim Ligaprimus SV Pattonville unter. Fortan lief es jedoch plötzlich: 23 Zähler fuhr der GSV aus den folgenden elf Spielen ein und pendelte sich seither konstant in der Spitzengruppe ein.

„Bisher haben wir meine Erwartungen übertroffen. Wir spielen ein 4-4-2-System, und es passt gut zusammen. Es greift einfach ein Rad ins andere, und unsere Punktausbeute gibt auch den Leistungsstand wieder“, sagt Huptas, der schon nach wenigen Monaten in Erdmannhausen von „meiner schönsten Trainerstation“ schwärmt. „Es passt auch menschlich“, erklärt der Trainer und fügt an: „Umso schöner ist natürlich, dass auch das Sportliche stimmt.“

Gehörigen Anteil am Aufschwung des GSV haben dabei zwei Brüderpaare: Einerseits David und Jan Fögele, die gemeinsam die Innenverteidigung bilden, sowie zum anderen die Angreifer Marius und Luca Heusel. „Sie sind schon so etwas wie unser Prunkstück“, weiß Huptas. Beachtliche 33 der insgesamt 45 bisherigen Treffer gehen auf das Konto der beiden Ballermänner, von denen Marius mit 18 Toren die Torjägerliste der Staffel A1 anführt, während der jüngere Luca (15 Treffer) Vierter in dieser Wertung ist. „In ihrer Spielweise ähneln sie sich, aber sie ergänzen sich dennoch gut und sind nicht die Sorte Stürmer, die nur vorne herumsteht“, lobt Huptas. Auch wenn es im Winter „die ein oder andere Anfrage aus höheren Ligen“ gab, werden beide in der Rückrunde weiterhin für den GSV auf Torejagd gehen. Als fünfter Schlüsselakteur in der zentralen Achse der Mannschaft ist schließlich Routinier Chris Linke zu nennen, bei dem in der defensiven Mittelfeldzentrale die Fäden zusammenlaufen. „Er läuft Räume zu und stopft Löcher. Für mich gehört er zu den stärksten Spielern in der Kreisliga A“, urteilt Huptas, der zudem Youngster Johannes Brauer herausstellt. „Im linken Mittelfeld ist er die Entdeckung der Hinrunde und nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken“, lobt der Trainer.

Personell hat sich im Winter nicht viel beim GSV verändert. „Es wäre für mich der falsche Weg, jetzt mit Gewalt nach oben zu wollen und etwa fünf Neuzugänge zu holen“, findet Huptas, wenngleich er einräumt, dass im Umfeld die Erwartungen schon etwas gestiegen seien. Mit Valentino Dukic (Außenbahn Mittelfeld), der früher beim SGV Hochdorf spielte, zuletzt aber pausierte, stieß nur ein Spieler neu hinzu. Man sei aber noch mit zwei weiteren Akteuren in Gespräch, erzählt der Coach weiter. Abgänge verzeichnet man demgegenüber nicht. Fehlen wird in der Rückserie jedoch studienbedingt Bill Zint, zudem müssen Sergen Özkan und Florian Lauer in den ersten Wochen passen. Wieder regelmäßig an Bord ist dagegen in der am 4. März für den GSV gleich mit einer englischen Woche beginnenden Rückserie Robin Bob.

Selbstbewusst gehe man die zweite Saisonhälfte an, versichert Huptas, der seine Akteure am heutigen Donnerstag zum ersten Training bittet. „Wir haben zwar kein leichtes Auftaktprogramm und ich habe den Blick auch immer noch nach hinten, aber wir können etwas erreichen. Mit einem fünften Platz in der Endabrechnung wäre ich hochzufrieden“, blickt er auf die kommenden Wochen voraus.