Die Erdmannhäuser Hobbykicker (schwarze Trikots) haben gegen die Bayern-Oldies auf Augenhöhe gespielt.Die die Biegelkicker Frauen (am Ball Mandy Celik) hat es eine Klatsche gegeben. Foto: avanti

Zum 30-jährigen Bestehen des Vereins spielt das Team gegen die Ehrenliga-Mannschaft der Münchner

Erdmannhausen - Okay, es waren nicht Robben, Ribery, Boateng oder Müller, die da am Samstagnachmittag im Dress des FC Bayern München auf dem Erdmannhäuser Fußballplatz standen. Vielmehr lauteten die Namen Wenninger, Schindler, Bernhardt oder Strobel. „Unsere Mannschaft besteht in erster Linie aus Spielern, die früher mal in der Bayernliga aktiv waren, welche damals direkt unter der 2. Bundesliga kam. Einer von uns hat auch mehrere Amateur-Länderspiele bestritten – als es das noch gab“, erklärte der Teammanager Gerhard Wenninger.

Es waren die Oldies des FC Bayern München, die zum 30. Geburtstag des FC Biegelkicker Erdmannhausen auf der Schray ein Spiel gegen die Hobbykicker des anderen „FCB“ bestritten. Um es präzise zu sagen: die Ü50-Ehrenliga-Mannschaft. „Wir haben sowohl ein Team in der Ü50 als auch in der Ü60. Ich werde zum Beispiel nächstes Jahr 70, zwei weitere Kollegen, die heute hier dabei sind, sind ebenfalls schon über 60“, so Wenninger weiter. „Insgesamt bestreiten wir auf Groß- und Kleinfeld etwa 70 bis 80 Spiele pro Jahr.“ Und dies zum Teil mit recht hohem sportlichen Ehrgeiz. 2014 war die Mannschaft Deutscher Meister, bayerischer Meister ist sie kürzlich wieder geworden, im August geht es zu den Süddeutschen, im September möchte man dann in Berlin wieder um die Deutsche Meisterschaft spielen.

Die Biegelkicker sind da weit weniger professionell bei der Sache. Dementsprechend waren die technischen und spielerischen Vorteile der Bayern am Samstag auch deutlich zu sehen. Die machten die Platzherren aber durch einen deutlich geringeren Altersschnitt und eine größere Spielerdecke wett. Von der Möglichkeit des fliegenden Wechsels wurde reichlich Gebrauch gemacht. Eine Halbzeit lang hielt man so das 0:0, nicht zuletzt, weil Keeper Michael Lutz – Ex-Trainer der Biegelkicker-Frauen – ein paar starke Paraden hinlegte.

Kurz nach Wiederanpfiff war es dann aber doch geschehen und die Gäste erzielten das erste Tor. Ob es daran lag, dass Bürgermeisterin Birgit Hannemann gerade auf dem Feld war? Sie hatte den Anstoß ausgeführt und war zu Beginn der zweiten Hälfte noch ein paar Minuten im Spiel geblieben – womit die Biegelkicker übrigens kurzzeitig zu zwölft auf dem Platz standen. Allerdings war der daraus resultierende Vorteil doch recht überschaubar. Immerhin sorgte Markus Martenka, aktueller Trainer der Biegelkicker-Frauen, kurz darauf für den Ausgleich – da war Hannemann immer noch „im Spiel“. Gegen Ende merkte man dann, dass die Gäste mit einem Unentschieden nicht zufrieden gewesen wären. Und so fiel schließlich doch noch der 2:1-Siegtreffer für die Bayern.

„Ich muss ehrlich zugeben, wir hatten uns die Sache leichter vorgestellt“, räumte Gerhard Wenninger nach dem Schlusspfiff ein. Und die Biegelkicker waren sichtlich zufrieden, dass sie deutlich besser mitgehalten hatten, als vor fünf Jahren. Damals hatte man zum 25. Vereinsgeburtstag gegen die Legendenmannschaft des VfB Stuttgart einige Tore mehr kassiert.

So oder so – für die Feierlaune war das Ergebnis des Spiels unerheblich. Das galt auch für die Partie der Biegelkicker-Frauen, die zuvor gegen den Regionalligisten FV Löchgau mit 0:13 unter die Räder gekommen waren. „Da bei uns auch noch einige Spielerinnen gefehlt haben, war das zu befürchten. Die haben halt jeden Fehler bestraft. Ich bin trotzdem nicht unzufrieden“, sagte Markus Martenka.

„Absolut zufrieden“ zeigte sich Biegelkicker-Vorstand Harald Wagner: „Es hätten vielleicht ein paar mehr Zuschauer sein können. Aber wir haben ein schönes Spiel gesehen, alle Gewitter sind an uns vorbeigezogen – es hat alles gepasst“, läutete er den gemütlichen Teil der Geburtstagsfeier ein. Und bei dem, so zumindest das feste Versprechen der Biegelkicker-Elf, würden die Erdmannhäuser – anders als auf dem Platz – mehr Durchhaltevermögen haben als die Bayern-Spieler.