Ein Bild mit Symbolcharakter: Markus Martenka muss die Erdmannhäuser Mannschaft verlassen. Foto: Archiv (avanti)

Der Fußball-Landesligist und sein Trainer gehen künftig getrennte Wege.

Erdmannhausen - Die Entscheidung steht bereits seit mehreren Wochen fest, nach dem letzten Saisonspiel am Sonntag ist sie auch offiziell: Die Zusammenarbeit der Biegelkicker Erdmannhausen mit ihrem Trainer Markus Martenka endet mit dieser Sommerpause. Das kommt durchaus überraschend, schließlich haben die Biegelkicker mit der Vizemeisterschaft in der Fußball-Landesliga just die erfolgreichste Saison ihrer Historie beendet – trotz des in der Relegation verpassten Aufstiegs (wir berichteten). Von mehreren Seiten wurde Martenka deshalb am Sonntag nach Abpfiff der Partie gegen den VfL Herrenberg mit persönlichen Grüßen und auch Umarmungen verabschiedet.

Doch wie kam es zur Trennung? Die Vereinsseite hält sich bedeckt über die Gründe. „Wir haben miteinander gesprochen und sind zu dieser Entscheidung gekommen. Das war dann auch für beide Seiten in Ordnung so“, meint der Vereinsvorsitzende Harald Wagner auf Nachfrage. Mehr wolle er zum Thema nicht sagen.

Markus Martenka betont, dass er „zwei schöne Jahre“ bei den Biegelkickern verbracht habe. „Ich habe in dieser Zeit versucht hier etwas aufzubauen“, sagt er. In der ersten Saison schaffte er in einem Herzschlagfinale den Klassenverbleib, nun folgte der Sprung auf Rang zwei. Er gibt an, dass die Vereinsführung den Entschluss gefasst habe, sich von ihm als Trainer zu trennen. Der Impuls zu dieser Entscheidung sei dabei aus der Mannschaft gekommen, genauer gesagt von zwei Spielerinnen. „Und zwar von zwei Spielerinnen, die eine Trainingsbeteiligung unter 30 Prozent aufweisen“, meint Markus Martenka, ohne Namen zu nennen. Die Spielerinnen hätten wohl über sein zu hohes Anspruchsdenken geklagt, so der Trainer. Die Vereinsführung sei dann dem Wunsch nach einer Veränderung nachgekommen.

Schade, so Martenka, habe er es gefunden, nicht frühzeitig über sein Aus informiert worden zu sein. Denn die Tendenz, dass er künftig nicht mehr Trainer sein werde, habe er eher zufällig am Rande eines Spiels mitbekommen. Daraufhin habe er sich beim Vorstand nach dem Stand der Dinge informiert und die Bestätigung über die Trennung erhalten. „Ich gehe nicht im Zorn“, hebt Markus Martenka auf Nachfrage hervor. Leider habe das alles aber zu Unruhe im Verein geführt. „Das ist sehr schade“, meint er. Ob das auch den durchwachsenen Saisonendspurt zur Folge hatte? Immerhin holten die Biegelkicker aus ihren letzten drei Ligaspielen nur einen Zähler. „Den Aufstieg hätte ich mit der Mannschaft trotzdem gerne erreicht“, so Martenka.

Sowohl im Verein als auch beim scheidenden Trainer richtet sich der Blick nun bereits nach vorne. „Wir sind in Gesprächen“, teilt der Vorsitzende Harald Wagner im Hinblick auf die Nachfolge mit. Und Martenka selbst hatte sich nach der feststehenden Trennung bereits nach einer neuen Aufgabe umgesehen. Fündig geworden ist er beim TSV Untergruppenbach im Bezirk Unterland. Hier wird er in den Männer-Bereich wechseln und die Aktiven-Mannschaft übernehmen, die aus der Kreisliga A abgestiegen ist. „Ich hatte dort gute Gespräche, und die Vereinsführung hat mir ein gutes Konzept aufgezeigt“, so Markus Martenka. Nach dem Abstieg wird er sich hier nun einem Neuaufbau widmen.

Auch Co-Trainer Tobias Umlauf wird die Biegelkicker verlassen, ebenso Rechtsverteidigerin Anna Eysermans, die beruflich bedingt wegzieht. Hingegen kann der Verein drei Zugänge vermelden: Torhüterin Anna Rittershaus vom Bezirksliga-Meister FC Remseck-Pattonville wechselt ebenso auf die Schray wie Jana Gogel von Landesliga-Absteiger SpVgg Rommelshausen. Sie kann in der Abwehr und im Mittelfeld eingesetzt werden. Außerdem kehrt Mittelfeldspielerin Vivien Klein von Verbandsligist SpVgg Stuttgart-Ost zurück. Mit weiteren möglichen Neuzugängen befindet sich der Verein in Gesprächen.