Nicht allen, aber den meisten schmeckt das Essen in den Erdmannhäuser Kitas. Foto: dpa

Gemeinderat beschließt, beim örtlichen Anbieter fürs Kita- und Kerni-Catering zu bleiben. Eltern stellen Umfrage mit vielen Anregungen vor.

Erdmannhausen - Als die Gemeinde Erdmannhausen im vergangenen Sommer den Caterer für das Mittagessen in den Kindertagesstätten und der Kernzeitbetreuung relativ überraschend wechselte, war der Aufschrei bei manchen zunächst groß. Der neue, örtliche Anbieter ErdmannHauser liefert rein vegetarische Kost. Das warf Fragen bei einigen Eltern und Gemeinderäten auf.

Ein Jahr auf Probe wurde vereinbart und in der jüngsten Gemeinderatssitzung am Donnerstag wurde denn auch die Verlängerung des Vertrags mit ErdmannHauser beschlossen – ohne große Diskussion, dafür mit umso mehr Information. Der Elternbeirat hatte nämlich eine Umfrage unter den Familien gestartet, die das Essensangebot in den Einrichtungen nutzen. Von den 61 Umfrage-Teilnehmern gaben 85 Prozent an, dass das Kind das neue Essen gut annimmt, 95 Prozent halten das Essen auch mengenmäßig für ausreichend. Knapp 94 Prozent empfinden das Essen als abwechslungsreich, rund 79 Prozent als vollwertig.

Beim Thema „fleischlos“ gingen die Meinungen etwas mehr auseinander. Auf die Frage „Sind Sie der Meinung, den Kindern sollte wenigstens einmal pro Woche Fisch oder Fleisch angeboten werden?“, antworteten mehr als 60 Prozent der Befragten mit „ja“. Dafür einen höheren Essensgeldbeitrag bezahlen wollen aber nur knapp 40 Prozent der Befragten.

Auf die Frage, ob man mit dem Essensangebot zufrieden sei, antworteten 44 Prozent mit „ja“ und drei Prozent mit „nein“. Die Mehrheit meinte „teilweise“. Hier konnten die Eltern auch Kommentare abgeben. Diese bezogen sich häufig darauf, dass Fleisch oder Fisch als Teil des Angebots als wichtig angesehen und eine stärkere Einbeziehung der Eltern gewünscht wird, führte Arndt Kelleter vom Elternbeirat aus. Außerdem sei oft mehr Flexibilität bei den Buchungen und Stornierungen gewünscht worden, ebenso wie eine Feedback-Möglichkeit zum täglichen Essen. Mitte Februar haben sich Elternbeirat und Vertreter der Kindergärten sowie der Gemeinde in der Sache zusammengesetzt und die Punkte besprochen.

Mit dem Ergebnis, dass es zeitnah in diesem Jahr einen Elternabend mit Infoveranstaltung mit einem Ernährungsberater geben soll. Denn viele Eltern hätten gefragt, ob sie das rein vegetarische Mittagessen ihrer Sprösslinge „ausgleichen“ müssten, erläuterte Arndt Kelleter den Gemeinderäten. Zudem ist geplant, dass zunächst die Kinder und später möglicherweise auch noch die Eltern die Küche und den Garten der Firma ErdmannHauser besichtigen können.

Die gewünschte höhere Flexibilität kann die Gemeinde allerdings nicht bieten, da es einen zu hohen administrativen Aufwand bedeuten würde. Deshalb soll das bisherige Vorgehen beibehalten werden. Auch wird es bei Ganztagesbuchungen keine Wahlfreiheit bezüglich der Essensabnahme geben, da die Kinder in der Ganztagesbetreuung mit einem warmen Mittagessen verpflegt werden müssen – so sieht es die Betriebserlaubnis für die Kitas vor. Auch am Preis kann nicht geschraubt werden, da die Gemeinde ohnehin schon jedes Essen bezuschusst.