Der Film „Nachtschwärmer“ ist in Steinheim und Stuttgart gedreht worden. Foto: Louis Wick

Louis Wick stellt sein Werk „Nachtschwärmer“ vor, das auch schon in Cannes gelaufen ist.

Erdmannhausen - Louis Wick reitet gerade auf einer Welle des Erfolgs. Im Mai durfte der blutjunge Regisseur aus Erdmannhausen sein Kurzwerk „Nachtschwärmer“ auf dem berühmten Filmfestival in Cannes präsentieren. Außerdem gelang es ihm in diesem Jahr, einen Studienplatz an der Filmakademie in Ludwigsburg zu ergattern. Nun wurde der 21-Jährige auch noch dazu auserkoren, mit „Nachtschwärmer“ den Wettbewerb um den Jugendfilmpreis in Stuttgart zu eröffnen. „Das ist natürlich eine Ehre“, sagt Louis Wick. Wer bei diesem Ereignis dabei sein will, muss am Donnerstag, 30. November, um 18 Uhr ins Metropol Kino in Stuttgart kommen, wo die Produktion im großen Saal gezeigt wird.

Dass Louis Wick das Event mit seinem Kurzfilm einläutet, hat verschiedene Gründe. Zum einen handelt es sich bei „Nachtschwärmer“ um ein Projekt, das vom Filmbüro Baden-Württemberg und der Jugendstiftung unterstützt wurde. Und das Filmbüro richtet auch den Wettbewerb in der Landeshauptstadt aus. Außerdem verfüge der Film über die technischen Voraussetzungen, um im großen Saal des Metropol gezeigt werden zu können, erläutert Louis Wick. Dazu komme das große öffentliche Interesse an dem Werk, das nicht zuletzt durch die Teilnahme am Festival in Cannes befeuert wurde. Dass er den Preis vor drei Jahren mit „Nebelbilder“ schon einmal mit nach Erdmannhausen nehmen konnte, habe bei der exponierten Platzierung seines neuen Beitrags im Programm hingegen keine Rolle gespielt.

Louis Wick weist zudem ausdrücklich darauf hin, dass auch die anderen Filme, die an diesem Abend noch gezeigt werden, sehenswert seien. Eine Aussage, die zeigt: Bei den Teilnehmern steht das Konkurrenzdenken nicht an vorderster Stelle. Im Gegenteil. „Das Festival ist eine Plattform, um gute Leute und viele Filmbegeisterte kennen zu lernen“, betont Wick, dessen „Nachtschwärmer“ in Stuttgart seine Deutschlandpremiere feiern wird.

Wo der Kurzfilm anschließend überall präsentiert wird, steht nicht fest. Die Produktion wurde bei 30 Festivals im In- und Ausland eingereicht, die Entscheidungen über Zu- und Absagen seien aber noch nicht getroffen worden, berichtet Louis Wick. Beworben hat er sich unter anderem bei den Oberhausener Kurzfilmtagen oder dem Landshuter Filmfestival. Ziel sei zudem, „Nachtschwärmer“ im Raum Marbach aufzuführen. „Da bin ich schon dran“, sagt er. Das Ganze solle in Kooperation mit dem Kinomobil geschehen.

Darüber hinaus brütet der Erdmannhäuser schon über neuen Projekten. „Zusammen mit einem Drehbuchautor bin ich am Entwickeln einer Mini-Serie. Es hat entfernt wieder etwas mit Online-Dating wie in ,Nachtschwärmer’ zu tun. Wobei das ja nicht immer romantisch ablaufen muss, sondern auch in die Krimi-Ecke gehen kann“, sagt Louis Wick, der dazu noch nicht mehr verraten will. Auf Eis liegt hingegen derzeit ein anderes Vorhaben: eine Zukunftssaga, an der er mit einem Kollegen arbeiten wollte. Wetterbedingt habe man bislang die Suche nach geeigneten Drehorten zurückstellen müssen, zudem ist der Film-Partner derzeit anderweitig eingebunden. Was auch immer Louis Wick als Nächstes an den Start bringen wird: Um den Jugendfilmpreis wird er sich dafür nicht bewerben können. Dafür wäre er nämlich im kommenden Jahr mit dann 22 bereits zu alt, wie er schmunzelnd erzählt.