Schon 1898 hat eine Gruhe auf dem heutigen Firmengelände gestanden. Foto: Thomas Weingärtner

Die Firma Probst hat die Eröffnung ihres neuen Logistikzentrums gefeiert.

Erdmannhausen - Einiges geboten war auf dem Gelände der Erdmannhäuser Firma Probst am Sonntagnachmittag. Beim Tag der offenen Tür hatten sich viele neugierige Anwohner sowie Angehörige und Freunde von Mitarbeitern eingefunden, um den zu Anfang des Jahres fertiggestellten Neubau (wir berichteten) zu begutachten.

Neben dem neuen Logistikzentrum gab es beim Weltmarktführer für greif- und verlegetechnische Ausrüstung für Beton und Naturstein auch sonst jede Menge zu bestaunen. Zunächst demonstrierten die Mitarbeiter von Inhaber Martin Probst, was genau Handling-Equipment eigentlich ist. Es geht nämlich darum, Systeme für Baumaschinen zu entwickeln, mit denen das Bewegen von Steinen ermöglicht wird. So präsentierte das Team unter anderem einen Aufsatz für einen Baggerarm, der gleich einen ganzen Quadratmeter an Knochensteinen auf einmal verlegen konnte. „Wer möchte, kann in der Präsentationshalle gerne auch einige der kleineren Geräte selbst austesten“, lud Martin Probst zum Rundgang ein.

Eine seltene Gelegenheit, denn Probst öffnet nicht in jedem Jahr seine Pforten. „Normalerweise haben wir ein Sommerfest für Freunde und Familie der Mitarbeiter“, erklärt Martin Probst. „Dieses Jahr wollen wir aber die Fertigstellung der neuen Halle feiern.“ Immerhin ist die Firma seit knapp 56 Jahren in Erdmannhausen beheimatet.

„Es ist uns wichtig, uns der Öffentlichkeit zu präsentieren und den Leuten zu zeigen, was wir hier machen“, erklärt Probst. Und neben der Vorstellung des Betriebs kam dann auch der Spaß nicht zu kurz. Neben leckerem Essen gab es für Kinder und Jugendliche eine große Hüpfstraße, einen Tischkicker und eine Torwand.

Neben der Feier zur Einweihung der neuen Halle gab es zu Beginn des „Tags der offenen Tür“ ein weiteres Highlight. Eine Gruhe wurde vor der neuen Halle eingeweiht. Die Steinbank, die früher von Bürgern und Landbevölkerung genutzt wurde, um schwere Rucksäcke abzulegen, ist mittlerweile die vierte ihrer Art auf Erdmannhäuser Gemarkung. Bürgermeisterin Birgit Hannemann zeigte sich zufrieden. „Es ist die historische Nachbildung einer Gruhe, wie man sie früher in ganz Baden-Württemberg finden konnte“, sagte sie. „Es ist eine tolle Sache, die Ortshistorie wird so auch für die jüngere Generation sichtbar.“

Doch nicht nur die Gruhe selbst ist eine historische Nachbildung, auch der Ort stimmt. „Hier stand früher tatsächlich eine Gruhe, die 1898 in Dokumenten belegt war“, informiert Probst. „Vor drei Jahren hat uns Gerhard Herzer darauf aufmerksam gemacht und ich war von der Idee direkt begeistert“, so der Inhaber. „Denn schließlich hat eine Gruhe ja auch was mit Ergonomie zu tun. Die Leute mussten sich nicht bücken, um Lasten abzulegen. Das ist auch das Ziel unseres Handling-Equipments“, erläutert Probst. Neben der offiziellen Enthüllung zeigten zudem drei kostümierte Schausteller, wie sich das Leben um eine Gruhe herum abspielte. „Das war damals ein Treffpunkt für die Leute und soll es heute für unsere Mitarbeiter auch sein“, sagt Martin Probst.