Jesus betet am Ölberg, ihn erwartet die Kreuzigung. Foto: avanti

Stolz zeigen die Kinder ihren Eltern und Großeltern den Ostergarten, den sie selbst gestaltet haben. Er ist in der Erdmannhäuser Januariuskirche ausgestellt.

Erdmannhausen - Der Altarraum der Januariuskirche ist an diesem Wochenende ungewöhnlich geschmückt gewesen. Auf fünf Tischen entlang der Wände waren Szenen aus Jesu Leben vom Einzug in Jerusalem bis zu seinem Erscheinen vor den Emmausjüngern dargestellt. Aufgebaut haben diesen sogenannten Ostergarten, wie schon in den Vorjahren, die Kinder der Kinderkirche. Und einige davon führten mit berechtigtem Stolz Eltern, Großeltern und Geschwister herum und erklärten die einzelnen Szenen im Detail.

„Und das ist Jesus, als er auferstanden ist, die Sonne da“, sagte ein kleines Mädchen zu ihrer interessiert lauschenden Mutter. Zu der Sonne im Hintergrund führte ein mit Kieselsteinen markierter Weg, an dem drei Puppen standen – die Emmausjünger. Ein anderes kleines Mädchen interessierte sich mehr für die Schafe, die auch auf dem Tisch stehen – auf einer grünen Decke, aber auch zwischen Moos und Steinen. „Die sind voll süß“, fand sie. Und eine ältere Frau meinte anerkennend: „Das haben sie wirklich schön gemacht!“ Und in der Tat sprach jede einzelne Inszenierung von viel Kreativität und Liebe zum Detail - und dafür, dass sich die Kinder intensiv mit der Passionsgeschichte befasst haben.

Die gesichtslose Puppe, die, mit einer Art weißem Poncho bekleidet, Jesus darstellen soll, sitzt beim Einzug in Jerusalem auf einem Plüschesel, was aber kein bisschen kitschig wirkt. Einige der anderen, ebenfalls gesichtslosen Puppen halten Buchsbaumzweige statt der Palmwedel in der Hand; wieder andere haben sie, so scheint es, gerade eben erst auf die Straße geworfen. Wer sich auf die Szene einlässt, der glaubt förmlich den Jubel der den Weg Säumenden zu hören.

Das letzte Abendmahl haben die Kinder besonders aufwendig umgesetzt. Der Raum, in den man blickt, besteht zwar bloß aus drei Pappwänden mit einem angedeuteten Strohdach; dafür sind allerlei Geschirrteile aus Ton geformt worden, die auf den Regalen an der Wand stehen. Die Tafel scheint sich vor lauter Broten und Krügen förmlich zu biegen. Auch eine kleine Brezel ist darunter – immerhin ist man in Erdmannhausen.

Der Olivenhain Getsemani, wie der Garten Gethsemane auf dem begleitenden Text bezeichnet wird, ist eine grüne Oase voller Moos, Efeu und Holzstücke, die Männer, die Jesus gefangen nehmen, tragen Brustpanzer und Helme aus Alufolie. Berührend die vorletzte Szene, die Kreuzigung und Grablegung zeigt.