Die Nachwuchsspielerinnen können Erfahrungen mit dem Plastikball sammeln. Foto: TTV

Langfristig werden alle Klubs von Zelluloid auf Plastik umstellen müssen. Der TTV geht mithilfe eines Sponsors voran.

Erdmannhausen - Die Jugend- und Herrenmannschaften des TTV Erdmannhausen werden ab der kommenden Saison bei ihren Heimspielen mit Plastikbällen des neuen Sponsors Hanno an den Start gehen. Auf die Ausschreibung von 100 Sponsoringpaketen des Sportartikelherstellers aus Osterburken im Juli diesen Jahres hatten sich mehr als 900 Vereine beworben.

Zum großen Teil sind unter den berücksichtigten Klubs nur Größen des deutschen Tischtennis wie zum Beispiel der Bundesligist TTC Frickenhausen. Der TTV Erdmannhausen hatte als einer der „kleinen“ Vereine das große Glück, in die Förderung aufgenommen zu werden.

In den nächsten beiden Jahren werden die Erdmannhäuser mit Wettkampfbällen der Marke Hanno versorgt. Das Besondere am Hanno-Plastikball ist die Tatsache, dass er im Gegensatz zu vielen anderen Konkurrenzprodukten nahtlos gefertigt ist, also aus einem Stück hergestellt wird. Wie die Erfahrung zeigt, kann dies ganz handfeste Vorteile haben: „Einem unserer Mädchen ist es bei den württembergischen Jahrgangsmeisterschaften in Bietigheim-Bissingen in diesem Jahr passiert, dass der Plastikball mit Naht während des Ballwechsels in zwei Hälften zersprungen ist. Das ist mit dem Ball von Hanno nicht möglich“, erklärt der TTV-Jugendtrainer Matthias Hiller.

Vor der Entscheidung zur Teilnahme am Wettbewerb gab es innerhalb des TTV eine rege Debatte um die Sinnhaftigkeit des Umstiegs von Zelluloid auf Plastik zum jetzigen Zeitpunkt. Zwar werden alle Tischtennisvereine früher oder später umstellen müssen (weil irgendwann keine Zelluloidbälle mehr produziert werden), jedoch gibt es hierfür kein konkretes Datum. Man kann also momentan umsteigen, muss es aber nicht. Aktuell spielen die allermeisten Klubs im Bezirk Ludwigsburg weiterhin mit dem bekannten Zelluloidball.

Eine wichtige Rolle beim Umstieg spielen die neuen Eigenschaften des Spielgeräts: Der Plastikball springt etwas höher ab und nimmt auch Rotation nicht so gut an wie die herkömmliche Variante. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Um sich ein Bild von möglichen Alternativen zu machen, testeten die Erdmannhäuser in mehreren Übungseinheiten verschiedene Marken ausgiebig. Letztlich schnitt der Hanno-Ball mit am besten ab, sodass man sich für eine Teilnahme am Wettbewerb entschloss.

Kurz darauf erhielt der TTV-Vorsitzende Joachim Weber die positive Nachricht über die Aufnahme des Erdmannhäuser Tischtennisvereins in das Sponsorenprogramm. Weber zeigte sich über den Vertragsabschluss hocherfreut: „Wir sind natürlich sehr glücklich über diese Entwicklung. Ich denke, dass der Umstieg unter diesen Bedingungen insgesamt absolut Sinn macht. Mit Hanno als offiziellem Ballausrüster haben wir einen hervorragenden Partner für die Zukunft gefunden.“