Die kleinen Gäste haben auch selbst Hand anlegen dürfen. Foto: avanti

Das Brezelmuseum hat am Sonntag seinen ersten Geburtstag gebührend gefeiert.

Erdmannhausen - Ein ganzes Jahr ist es nun her, dass das Brezelmuseum in Erdmannhausen seine Tore geöffnet hat. Das Museum, übrigens das weltweit einzige seiner Art, entstand um die alte Backstube von Familie Huober herum. Die Firma ist schon lange in größere Hallen umgezogen, doch seit einem Jahr können Besucher von nah und fern in die Vergangenheit und die Ursprünge des Global Players in Sachen Brezeln eintauchen. Das kleine Museum blickt auf ein geschäftiges Jahr zurück. Knapp 4000 Besucher, davon viele von außerhalb, haben das Museum im ersten Jahr besucht, und die Ausstellung entpuppte sich als beliebtes Ziel für Gruppenreisen.

Klar, dass ein solches, wenn auch kurzes, Jubiläum gebührend gefeiert wurde. Mit Musik und Vorträgen und natürlich mit einer Menge Brezeln. Am Sonntag lud das Museum zur Hocketse ein und schnell füllten sich die Bänke im Hof. Kurator Frank Lang lieferte eine spannende Zusammenfassung zur Bedeutung und der Geschichte der Brezel, und Huober-Brezel-Geschäftsführer Arlend Huober erzählte von den Anfängen des Familienbetriebs in den 1950er Jahren.

Für die musikalische Untermalung und eine Menge Spaß sorgten Martin Lutz am Piano und Sabine Fleischle am Mikrofon. Sie trugen, wie könnte es anders sein, Lieder rund um die Brezel vor. Neben dem Brezelessen durften sich die interessierten Besucher auch mal im Brezelbacken üben. Die besondere Schwierigkeit dabei ist aber nicht der Teig, sondern das Schlingen der Brezel. „Auch nach einem Jahr Übung sind meine Brezeln noch nicht perfekt“, schmunzelt Museumsleiterin Sonja Hart. „Aber auch für Bäckergesellen ist das eine schwierige Aufgabe.“

Mit dem ersten Jahr ist die Leiterin zufrieden. „Wir hatten einen guten Start. Die Ausstellung verwundert die Besucher immer wieder. Die Brezel ist für uns etwas Alltägliches und dennoch gibt es viele Legenden und Symbole rund um sie“, verrät sie. So waren die Bäcker zum Beispiel die erste Zunft, die ihr Erzeugnis und nicht ihre Werkzeuge als Wappen wählten. Auch Bürgermeisterin Birgit Hannemann freut sich über den Erfolg des Museums. „Es ist toll, eine solche Einrichtung im Ort zu haben. Egal wo in Europa man unterwegs ist, man sieht immer irgendwo die Huober-Brezel. Das macht einen auch ein bisschen stolz.“