Die Gemeinderäte haben mit Bürgermeisterin Birgit Hannemann (Zweite von links) die ehrenamtlichen Helfer bedient. Foto: Oliver von Schaewen

Die Gemeinde Erdmannhausen hat ein Jahr lang ihr 1200-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei haben viele Helfer mitgewirkt. Ihnen zu Ehren gab es einen schönen Abend.

Erdmannhausen - Ein Jahr lang hat Erdmannhausen gefeiert – Anlass genug, allen Helfern zu danken. Ihr Einsatz hat schließlich das 1200-jährige Bestehen der Brezelgemeinde zu einem echten Ereignis werden lassen. Die Freude darüber kam bei einem feierlichen Empfang im Rathaus am Freitagabend zum Ausdruck. Anlass war die Finissage zur Ausstellung „Zwölf Köpfe – Fundstücke“.

Rund 100 Bürger waren gekommen. Sie konnten sich noch einmal die von den Kuratoren Marita Schubert und Uwe Rapp konzipierte Ausstellung über ortsprägende Persönlichkeiten anschauen. „Ich habe bei den Vorarbeiten viele interessante Menschen kennengelernt“, erzählte Uwe Rapp im Gespräch mit unserer Zeitung. Er habe schon immer davon geträumt, mal eine Ausstellung und ein Buch zu gestalten, sagt der pensionierte Lehrer und Spieleerfinder, der gemeinsam mit anderen wie etwa den Autoren Dietmar Schmidt, Jürgen und Wolfram Berner tief in die Geschichte des Ortes eingetaucht ist. Das hat auch andere mitgerissen, wie die Zahl von rund 700 verkauften Büchern mit dem Titel „Erdmannhausen – 1200 Erinnerungen“ bei einer Auflage von 1000 zeigt. „Das ist sehr erfreulich – im Buch bleiben die Fakten auch nach Abbau der Ausstellung erhalten“, sagt Rapp, der besonders die Arbeit von Marita Schubert herausstellt, die etwa auch die Viertklässler der Astrid-Lindgren-Schule in die Ausstellung führte.

Im Mittelpunkt des Abends stand aber wie schon im gesamten Jubiläumsjahr die direkte persönliche Begegnung im Sitzungssaal. Dort konnte an Stehtischen in lockerer Form miteinander geplaudert werden. Die Gemeinderäte verwöhnten die Gäste, unter denen viele ehrenamtliche Helfer waren, mit Getränken und Knabbereien. Auf einer Großbildleinwand zeigten eingeblendete Bilder, wie lebendig es während des Jahres im Ort zugegangen ist.

So konnte sich auch der Landwirt Gerhard Herzer im Bild wiedererkennen. Herzer hatte bei seinen Ortsrundgängen im historischen Kostüm das Publikum mit seinen Anekdoten begeistert. „Es gab ja früher noch nicht so viel Fernsehen – da habe ich als Kind immer die Ohren gespitzt, wenn die Alten erzählt haben“, sagt er und schmunzelt.

Als Gastgeberin sprach Bürgermeisterin Birgit Hannemann das Schlusswort. Darin lobte sie etwa die Ausstellung „1200 Erinnerungen – kommsch und guggsch“ mit privaten Fotoalben von Wolfram Linnebach, Markus Pilhartz und Eberhard Wennrich. Hannemann erwähnte auch den Blick in die Vorzeit, den die Forscher Jürgen Berner und Elmar Heizmann ermöglichten. Professor Stephan Molitor habe beim Neujahrsempfang über die Ursprünge des Ortes referiert. Neben dem Wissenswerten sei das Feiern nicht zu kurz gekommen. „Wir haben gesehen und erleben dürfen, was wir Erdmannhäuser gemeinsam erschaffen können.“ Die Gemeinschaft im Ort funktioniere, „wenn’s drauf ankommt“. Das war bei dem Wochenende mit der historischen Festmeile zu sehen, bei denen viele in Gewändern unterwegs waren. Die Bürgermeisterin lobte neben den Mitarbeitern der Verwaltung („das Jubiläumsjahr geht auch an uns nicht spurlos vorüber“) ebenso die Vereine wie auch die 500 Zuschauer beim Kindertheater, mehr als 1000 Konzertbesucher bei den Höhnern und Barbed Wire, mehr als 400 Gäste bei Ausstellungen und 200 Teilnehmer an den Ortsführungen. „Wir alle können mit Stolz auf unser Jubiläumsjahr zurückblicken.“