Die Skulptur stellt eine Weizenähre dar. Foto: Sandra Brock

Das Brezelmuseum in Erdmannhausen steht kurz vor seiner Eröffnung. Die Ausstellung in der Badstraße 8 ist fast fertig und seit gestern steht die Skulptur einer Ähre vor dem Gebäude.

Erdmannhausen - Stolze 15,8 Meter ist sie hoch, die Stahlskulptur, die vor dem Erdmannhäuser Brezel-Museum steht. Am gestrigen Donnerstag ist die „Weizenähre“ des Münchner Künstlers Paul Fuchs montiert worden. Insgesamt ist das Museum damit fast fertig.

Für das kommende Wochenende ist eine interne Besichtigung und Führung für Mitarbeiter der Firma Huober geplant. Eigentlich wäre dies schon der offizielle Eröffnungstermin gewesen, jedoch verzögerte sich die eine oder andere Kleinigkeit auf dem Bau, wie Sonja Hart berichtet. Sie ist bei der Firma Huober für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. „Der Termin Anfang Juni war schon sehr sportlich“, blickt sie zurück. Wobei: Mit der internen Eröffnung ist man jetzt ja eigentlich auch fast soweit, was die Fertigstellung angeht.

Dass zuerst die Mitarbeiter das neue Museum unter die Lupe nehmen dürfen, versteht sich von selbst: „Ohne sie wäre das alles ja gar nicht möglich gewesen“, so Sonja Hart. Es folgen in den kommenden Wochen Besichtigungen für die Handwerker, die Medien, die Gemeindeverwaltung, den Gemeinderat und die Nachbarn, bis es dann am Sonntag, 3. Juli, ganz offiziell auch für alle Bürger, Interessenten und einfach jeden losgeht. „Eine schrittweise Eröffnung“, wie es Firmenchef Karl Huober schmunzelnd nennt. „Wir üben erst einmal.“

Der Schlussspurt, so Karl Huober, „tut richtig gut“. Mit dem Bau des Museums in dem Gebäude am alten Firmensitz kommen bei ihm alte Erinnerungen hoch. Erinnerungen an die Zeit, als seine Eltern Emil und Grete Huober hier in der Badstraße 8 die „Erste württembergische Brezelfabrik“ eröffnet haben. 1950 war das.

66 Jahre später wird nun deren Sohn Karl Huober an gleicher Stelle das „Erste allgemeine Brezelmuseum“ eröffnen. Ein Projekt, das als Idee schon vor einigen Jahren entstanden ist und in den vergangenen Monaten immer mehr Gestalt annahm.

So entstand ein Anbau an das ursprüngliche Firmengebäude. Durch den geht es künftig in das Museum hinein. Drinnen wird es einiges zu entdecken geben. So wird sich ein Teil der Ausstellung mit der Geschichte und dem Mythos der Brezel sowie dem Handwerk beschäftigen. Ebenso soll die Schau anregen, sich grundsätzlich mit dem Thema Lebensmittel auseinanderzusetzen.

Wie zum Beispiel mit der Ähre, aus der erst Mehl und später vielleicht eine Brezel wird. Die Stahlskulptur „Weizenähre“ passt da genau, findet Karl Huober, der sich freut, mit Paul Fuchs einen Künstler gefunden zu haben, der seine Gedanken zum Thema umsetzen konnte. Beim Aufbau der Skulptur am Donnerstag macht Fuchs seine Intention bei der 15,8 Meter hohen Weizenähre deutlich. „Es geht um Wachstum, es geht um Leben, um Licht und Feuchtigkeit, es geht um das Auf und Ab.“ Karl Huober sieht die Skulptur auch als Denkhilfe. Vieles sehe man heute sehr starr, dabei gehe es um die Bewegung. Die Skulptur, die sich bewegt, hilft dabei. Steht man übrigens genau am Fuß der Skulptur und blickt nach oben, kann man eine Brezel sehen.