Foto: Oliver von Schaewen

Weitere Details für die Erdmannhäuser Schulturnhalle sind festgezurrt. Nun fehlt nur noch der benötigte Zuschuss.

Erdmannhausen - Der Technische Ausschuss des Gemeinderates hat sich mit den Details für die geplante Schulturnhalle befasst. „Wenn wir den Zuschuss dann dieses Jahr hoffentlich bekommen, können wir endlich loslegen“, sagte Bürgermeisterin Birgit Hannemann. Einigkeit herrschte im Ausschuss über die Photovoltaikanlage, die rund 157000 Euro kosten wird. Der auf dem Dach erzeugte Strom soll selbst verbraucht werden, der Überschuss wird ins Netz eingespeist.

Rainer Kleinknecht (CDU) hätte gleich gern noch die Schule und den Kindergarten Löwenzahn mit angeschlossen. „Wenn wir das jetzt nicht festlegen, ist das ja ein Freibrief für die Verwaltung.“ Die Bürgermeisterin konterte gelassen: „Wir können’s dann auch so machen, dass der Gemeinderat alles plant und die Verwaltung geht in Urlaub.“ Bernd Gantert vom Büro Knecht wies darauf hin, dass man für die Tragwerksplanung wissen müsse, ob die Photovoltaikanlage aufs Dach kommt oder nicht. „Alles Weitere kann man noch später entscheiden.“

Die Halle kann durch einen Trennvorhang in zwei nahezu gleich große Felder unterteilt werden. Hierfür bestand die Überlegung, den Trennvorhang ab etwa zwei Metern Höhe als Netz auszuführen. Der Ausschuss nahm aber aus Lärmschutzgründen davon Abstand. Auch die Nutzer der Halle haben sich bei der Abstimmung im Januar für die geschlossene Variante ausgesprochen. Bei dem Treffen wurde auch über die Spielfeldgestaltung und die Ausstattung mit Sportgeräten diskutiert. Einen Vorschlag der Schulleitung griff der Ausschuss gerne auf: Statt einer ausklappbaren Sprossenwand soll es ein „Actioncenter“ mit mehreren Kletter- und Rutschmöglichkeiten geben. Weil der Preis der elektrisch ausfahrbaren Bewegungslandschaft in etwa gleich ist, stimmte der Ausschuss gerne zu.

„Ich habe die Befürchtung, dass das sonst wenig genutzt wird, weil die Handhabung umständlicher ist. Die Gefahr ist, dass wir 10 000 Euro in der Wand versenken“, unterstützte Hannemann den Vorschlag. Auf die Linien für ein Fußballfeld wird verzichtet, weil man sich in der Halle ohnehin an den Handballmarkierungen orientiert. Auch die Tore sind mit drei Metern für Schulsport und Vereine ausreichend.

Auf ein zweites kleines Feld für Basketball wird verzichtet, dafür sollen fünf Übungskörbe an verschiedenen Stellen angebracht werden. Für Volleyball, Badminton und Tennis werden Hülsen im Boden für ein Netz oder eine Schnur eingeplant. „Auch eine Slackline wäre möglich“, informierte der Fachplaner. Eine Multischaukel, Spannbarren und Sprungtisch sowie zwei Turnrecks könne man „wunderbar unterbringen“, so Gantert. Ein Reck mit versenkbaren Stangen, das wegen der besseren Handhabung gewünscht wurde, sei mit 30 000 Euro jedoch zu teuer. Man könne die bis zu 24 Kilo schweren Stangen auf einen Wagen packen, was den Aufbau mit Kindern erleichtere.

Bis dahin herrschte Einigkeit. „Wir haben ihnen noch einen schönen Vorschlag für die Farbe zu machen“, leitete die Bürgermeisterin den nächsten Punkt ein. Zur Auswahl standen ein „frisches Grün und ein sonniges Gelb“, stimmte Gantert die Runde fröhlich ein. „Wie kommen Sie denn auf Grün?“, fragte Hans-Georg Götz (SPD) verwundert nach.

„Das ist mal was anderes als Orange oder Blau“, meinte der Planer dazu. Die Grundfarbe des Hallenbodens soll sich bei den Türen und beschichteten Farbelementen in den vier Umkleiden, den Toiletten und Duschen wiederfinden. Er müsse sich über die Farbgebung mit seiner Fraktion noch Gedanken machen, nahm Götz den Vorschlag auf. Martina Glees-Brück (Grüne) war mit den Varianten stark oder gar nicht marmoriert weniger glücklich. „Gibt’s da noch was dazwischen?“ Stefan Glock (FWV) war dafür, einen Farbmix zu wagen. Die Entscheidung wurde in die Gemeinderatssitzung vertagt.

Knapp fiel die Empfehlung für ein gläsernes Geländer aus, um die Sicht von der Tribüne zu verbessern. Werner Unger (CDU) gab dem Architekten noch die Mahnung mit: „Wir bauen eine Schulturnhalle, keine Großhalle.“ Er wolle sich nicht profilieren, so der Planer, aber man müsse neben dem Schulsport auch den Wünschen der Vereine Rechnung tragen.