Auch der Marbacher Bürgermeister Jan Trost hat schon beim Repair-Café vorbeigeschaut. Foto: Repair-Café

Das Repair-Café wird zwei Jahre alt. In dieser Zeit haben ehrenamtliche Helfer mehr als 200 Gegenstände in Stand gesetzt.

Marbach - Seit mittlerweile zwei Jahren findet – meist im Familienzentrum – im etwa sechswöchigen Rhythmus das Repair-Café statt. Unter dem Motto „Reparieren statt Wegwerfen“ werden dabei von einer ehrenamtlichen Expertengruppe textile, mechanische und elektrische Gegenstände wieder in Stand gesetzt.

Ende 2014 entstand von einigen Mitbürgern die Idee, etwas Neues und Nachhaltiges in Marbach zu initiieren. Repair-Cafés waren schon aus Besigheim und Stuttgart-West bekannt, so dass man im Februar 2015 in den Räumlichkeiten des Familienzentrums einen Informationsabend veranstaltete, um das Interesse und die Rahmenbedingungen für ein Repair-Café in Marbach zu diskutieren. Daraus resultierte, dass man sich dem Elternforum Marbach e. V. anschloss und Ende April 2015 das erste Repair-Café in Marbach durchführte.

Das Repair-Café findet regelmäßig statt und aus dem festen Stamm von etwa zehn Reparierern stehen meist die Hälfte bei den Terminen zur Verfügung. „Der Samstagvormittag – parallel zum Markt – hat sich für das Repair-Café etabliert“, bekundet einer der Initiatoren, Roland Blach. Das Familienzentrum in der Marktstraße 6 ist zwar für Neue nicht immer einfach zu finden, aber „wir sind trotzdem sehr froh, an so zentraler Stelle erreichbar zu sein und so viel Unterstützung vom Verein, der Stadt Marbach und deren Ehrenamtsbeauftragte zu erfahren“, ergänzt Jürgen Groß.

Auch wenn Dinge heute meist nicht mehr ganz so einfach in Stand gesetzt werden können, so konnten bisher weit über 200 der Gegenstände, die vorbeigebracht wurden, repariert werden. Dabei nutzen die ehrenamtlichen Helfer am liebsten ihre eigenen mitgebrachten Werkzeuge. Wichtig ist, dass vor der Bearbeitung ein Haftungsausschluss unterschrieben vorliegt und dass der Reparaturvorgang des Experten begleitet wird, so dass die Reparatur gemeinsam stattfindet.

„Es herrscht oftmals eine generationenübergreifende Atmosphäre im Repair-Café“, empfindet Birgit Scheible. Um Wartezeiten zu überbrücken, stehen immer Kaffee, Tee und Kuchen bereit und auch die kleine Spendenbox wird gerne gereicht. Es gibt zudem einen Mailverteiler mit knapp 100 Interessenten, der vom Repair-Café genutzt wird, um Vorabinformationen zum Repair-Café zu verteilen und einzuholen - insbesondere um auch die Möglichkeit und den Zeitraum der Reparatur an dem Samstagstermin vorher abzustimmen.

Die Experten freuen sich, auch weiterhin ihr Wissen weiter zu geben, Erfahrungen und Gedanken auszutauschen sowie nachhaltig tätig zu sein. Passend zum „Zweijährigen“ gab es im April auch das Highlight, auf der Frühjahrsmesse im Rahmen der „Nachhaltigen Erlebniswelt“ gemeinsam mit dem Elternforum als Aussteller auf der Landesmesse Stuttgart fungieren zu können. Hier konnten gleichzeitig viele wertvolle Kontakte geknüpft und Ideen gesammelt werden.