Noemi und Ronja haben es sich im Schreibzelt gemütlich gemacht. Foto: Deutsches Literaturarchiv

15 Kinder haben Pop-Up-Bücher gestaltet. Darin tauchen Stücke von Ausstellungen auf.

Marbach - Manchmal träumt man sich beim Lesen mit hinein in die Welt der Bücher – und manchmal fällt sie einem auch direkt beim Blättern schon entgegen. Dann handelt es sich um Pop-Up-Bücher. In den ersten drei Augusttagen wurden die Marbacher Literaturmuseen zur Bücherwerkstatt. Passend zur Wechselausstellung „Das bewegte Buch“ im Literaturmuseum der Moderne wurde dort ausprobiert, was man mit Büchern so alles anstellen kann: blättern und falten, ziehen, drehen, klappen, lesen – und natürlich schreiben.

Die neunjährige Julia hat eine Geschichte über einen Wassertropfen aus dem Amazonas geschrieben, der sie auf dem Rücken eines Wales reiten und einen Wasserfall hinunterrutschen lässt. Linus, zehn Jahre alt, hat einen Hahnenkönig zur Hauptfigur seiner Geschichte gemacht. Seine kleine Schwester Ida, acht Jahre alt, erzählt von dem Hund Kalle, der eines Tages aus seiner Hundehütte ausbüchst. Eine Fee und eine Kriegerin, Fische, Papageien und Kinder kommen aus den ersten fertigen Buchseiten hervor.

Inspirationen holten sich die Teilnehmer in der Ausstellung fluxus 35: „Im Labyrinth der Kreise“ und den kunstvoll gestalteten Notizheften und Objekten aus Sybille Lewitscharoffs Dante-Roman-Werkstatt, die dort zu finden waren. Ebenso wanderten auch Ausstellungsstücke aus dem Schiller-Nationalmuseum in die Geschichten hinein und entfalteten dort ihr Eigenleben. Am letzten Tag konnte jeder der 15 Teilnehmer ein eigenes außergewöhnliches Buch mit nach Hause nehmen.