Die Besucher haben viel über die Vegetation des Auenwalds erfahren. Foto: BUND

Eine Exkursion auf die Neckarinsel ist bei den Besuchern auf großes Interesse gestoßen. Das Eiland darf nur mit Genehmigung betreten werden.

Marbach/Bottwartal - Eisigen Temperaturen zum Trotz fanden sich am vergangenen Sonntagvormittag zahlreiche Interessierte am Neckarsteg ein, die die Gelegenheit nutzen und unter fachkundiger Führung die ansonsten nicht zugängliche Insel bei der Marbacher Schleuse besichtigen wollten. Die lang gestreckte Insel liegt zwischen der Schifffahrtsstraße und dem alten Neckararm und darf nur mit Genehmigung betreten werden. Dr. Andrea Lehning und Joachim Lösing, beide Biologen und Mitglieder im Vorstand der BUND-Bezirksgruppe, informierten über die auf Auenflächen typische Vegetation. Zahlreiche Pflanzen wurden bestimmt, und auch Spuren von Wildtieren gab es zu sehen wie zum Beispiel einen großen Dachsbau. Auch über die Entwicklung des Schifffahrtskanals und die Wasserstandsregulierung seitens der Schleusenverwaltung erfuhren die Teilnehmer interessante Details.

Abgesehen von den aktuellen Bauarbeiten zur Sicherung des Uferbereichs unterhalb des Wehrs hat sich hier im Laufe der Zeit ein weitestgehend von Menschen ungestörter flora- und faunareicher Auenwald mit kleiner Graureiherkolonie, Baumruinen, belassenem Totholz und damit auch wertvollem Lebensraum für vielerlei Insekten, Käfer, Höhlenbrüter, Fledermäuse sowie Spechte entwickelt. Zudem bietet die Insel dem Eisvogel ein Rückzugsgebiet, sollte ihm das menschliche Treiben auf dem gegenüberliegenden Benninger Neckarufer im Bereich des Neckarparadies zu viel werden. Aus Sicht der Biologen des BUND BV Marbach/Bottwartal ein sehr wichtiger und schützenswerter Naturraum in unserer sich immer weiter verdichtenden Region. Trotz Sonne leicht durchgefroren machten sich die Teilnehmer nach zwei Stunden geballter Information wieder auf den Heimweg.