Für die Deutschprüfung haben die Jugendlichen insgesamt 330 Minuten Zeit. Foto: Dominik Thewes

Gymnasiasten brüten seit dem heutigen Dienstag über ihren Prüfungen.

Bottwartal - Seit gestern ist es ernst geworden: 256 Schüler sind beim Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasium mit dem Fach Deutsch in die Abitursprüfungen gestartet, 74 Jugendliche waren es beim Herzog-Christoph-Gymnasium in Beilstein. Genau 330 Minuten oder fünfeinhalb Zeitstunden hatten die jungen Menschen Zeit, um sich mit Themen wie Naturlyrik oder einem Werkvergleich zu befassen.

„Das große Aufstöhnen blieb aus“, hatte die Beilsteiner Deutschlehrerin Barbara Hellstern den Eindruck. Das erste Thema, unter denen die Zwölftklässler aus dem G8 wählen könnten, waren ein Werkvergleich zwischen „Homo Faber“ von Max Frisch und „Dantons Tod“ von Georg Büchner. „Dass Agnes von Peter Stamm weggelassen wurde, vereinfachte die Sache natürlich“, so Barbara Hellstern.

Auch der in der Lyrik angesprochene Bereich „Mensch und Natur“ sei mit den Herbst-Gedichten des „magischen Realisten“ Georg Britting und des Expressionisten Georg Trakl „gut machbar“ gewesen. „Die anderen Themen wie die Kurzprosa oder die Erörterung schätze ich aufgrund des hohen sprachlichen Niveaus der Quelltexte als eher schwerer ein“, beurteilt Barbara Hellstern.

Dennoch könnte es lohnend sein, sich mit Texten wie „Der Tugendterrorist“ auseinander zu setzen, in dem es um Verantwortung in den Medien in Zeiten von Twitter und Fake News geht. „Das ist ein sehr spannendes Thema. Der Begriff der Tugend ist den Jugendlichen von heute durchaus nicht fremd“, findet FSG-Rektor Christof Martin, der bei der Öffnung der Aufgaben am frühen Morgen mit dabei war. „Dadurch, dass im Deutsch-Abi die Schüler die Aufgaben selbst wählen dürfen, ist die Durchsicht vergleichsweise einfach.“

Das Mathe-Abitur ist in diesem Jahr ans Ende der Prüfungen gerutscht. „Das war uns bekannt, wir wurden auf die verkürzten Fristen für die Korrektur hingewiesen“, so Martin. Feste Korrekturtage für alle an den Abi-Prüfungen beteiligten Kollegen schaffen hier die benötigte Zeit, so dass die Veränderung zu keinen Unstimmigkeiten im Kollegium geführt habe. Bleibt nur noch den Schülern die Daumen zu drücken.