Die Burg im Blick: Die Läufer haben das Bottwartal von seiner besten Seite erlebt. Foto: Yannik Specht

Mehr als 4400 Läufer sind am Wochenende bei strahlendem Sonnenschein beim elften Bottwartal-Marathon am Start gewesen.

Bilder vom Bottwartal-Marathon gibt es hier...

Steinheim - Bilderbuchwetter beziehungsweise einen goldenen Oktober erlebten die Läufer, Zuschauer und Helfer gestern beim elften Bottwartal-Marathon. „Es ist einfach alles perfekt“, kam Organisationschef Gerhard Petermann aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. Denn: Auch die im Vorfeld etwas hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Teilnehmerzahlen konnten sich sehen lassen. Dank des traumhaften Wetters gab es zahlreiche Nachmelder – auf der Zehn-Kilometer-Distanz, beim Dreiviertel-Marathon sowie dem Marathon sogar so viele, dass die Startnummern ausgingen und improvisiert werden musste. Insgesamt gingen mehr als 3000 Starter auf die Distanzen und lieferten sich zum Teil harte Duelle.

Auf einen wahren Zweikampf lief es auf der Marathon-Distanz hinaus: Bis zwei Kilometer vor dem Ziel waren Andreas Keller und Thorsten Siegl noch gleichauf. Dann zog Keller aber davon. Nach 2:52:11 Stunden lief er als Erster über die Ziellinie und holte sich den Sieg. Genau acht Sekunden nach ihm kam Siegl dann an. „Mir war zu warm. Ich habe immer wieder Krämpfe in den Waden bekommen und musste das Tempo rausnehmen“, erklärte der Zweitplatzierte, war mit diesem Platz aber voll und ganz zufrieden. „Es war ein guter Lauf“, meinte er. Sieger Andreas Keller strahlte derweil übers ganze Gesicht. „Bei Kilometer 38 kam Thorsten auf einmal angerannt. Danach war es wirklich ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, berichtete er. Dritter wurde Timo Striegel mit 2:52:50 Stunden.

Bei den Frauen holte sich Bettina Englisch den Sieg und war danach megastolz. „Das hier war erst mein zweiter Marathon überhaupt. Im vergangenen Jahr habe ich hier meinen ersten absolviert und bin Zweite geworden, und jetzt hat es tatsächlich gereicht“, freute sie sich. 3:05 Stunden hatte sie sich vorgenommen zu laufen. Am Ende standen 3:03:43 Stunden zu Buche – also eine Superzeit. „Die letzten zehn Kilometer waren heftig, weil es so warm war. Aber insgesamt lief es richtig gut. Ich bin mehr als zufrieden“, sagte sie. Zweite wurde Alin Kollmann, die für die 42 Kilometer 3:16:39 Stunden benötigte, als Dritte kam Martina Kübler ins Ziel (3:18:08 Stunden).

Einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg legte Janosch Kowalczyk beim Dreiviertel-Marathon hin. „Ich wollte eigentlich etwas langsamer laufen, aber dann bin ich auf die Marathonläufer aufgerannt und habe mich an ihnen orientiert“, erklärte der Leonberger. Nach 2:01:41 Stunden war er im Ziel und damit rund elf Minuten früher als der zweitplatzierte Thomas Ambacher (2:12:34 Stunden). „Ich habe zuletzt viel trainiert und war in guter Form“, meinte Kowalczyk, der ansonsten Marathons läuft, fügte aber an: „Es war anstrengend.“ Dritter beim Dreiviertel-Marathon wurde Matthias Nowak nach 2:19:47 Stunden.

Bei den Frauen holte sich Christine Sigg-Sohn nach 2:23:28 Stunden den Sieg. Ebenso wie ihr männlicher Kollege war ihr Sieg absolut ungefährdet, denn sie hatte mehr als eine Viertelstunde Vorsprung auf Heidi Trunk, die mit ihren 2:40:01 Stunden Zweite wurde. „Ich bin relativ zügig angegangen, habe dann aber das Tempo etwas rausgenommen“, erklärte die Siegerin ihre Taktik, die voll aufging. Auf Rang drei landete Kristin Seifert (2:46:29 Stunden).

Enger als beim Dreiviertel-Marathon ging es beim Halbmarathon zu, den Thomas Bosch nach 1:15:43 Stunden für sich entschied. Wirklich zufrieden war der Sieger aber dennoch nicht. „Es lief heute überhaupt nicht gut bei mir. Ich kam nicht richtig in Tritt und habe dann auch noch bei Kilometer 18 eine Gehpause einlegen müssen. Danach ging es dann aber wieder“, erklärte er und verriet zudem: „Der, der vorne war, hat bei Kilometer 15 Krämpfe bekommen. Da konnte ich ihn dann schnappen.“ Zweiter wurde Marco Lack nach 1:16:33 Stunden, Dritter Johannes Hasselmann nach 1:18:47 Stunden.

Bei den Frauen hieß die Siegerin Nicole Möbus, die mit 1:24:44 Stunden nur knapp an ihrer persönlichen Bestleistung von 1:24:26 Stunden vorbeischrammte. „Ab Kilometer 16 war es zäh. Ich habe dann etwas das Tempo rausgenommen“, berichtete sie, war am Ende aber absolut zufrieden. „Ich dachte, da kommen noch ein paar“, meinte sie. Die kamen – jedoch rund zwei Minuten nach ihr ins Ziel. Heike Volkert holte sich mit 1:26:44 Stunden Platz zwei, Pamela Veith wurde Dritte (1:27:23 Stunden).

Den Zehn-Kilometer-Lauf gewann bei den Herren Markus Hauber (33:22 Minuten) vor Bernhard Hartmaier (34:14 Minuten) und Jens Mergenthaler (34:40 Minuten). Bei den Frauen holte sich Andrea Pascher nach 41:55 Minuten den Sieg vor Anne-Sophie Häuser (42:20 Minuten) und Tessa Goetz (42:38 Minuten).