Tobias Klisch (rechts) wird neuer Coach. Foto: privat

Die beiden bisherigen Spielertrainer Benjamin Krotz und Dennis Saur bleiben dem Team als Spieler erhalten.

Bottwartal -

Paukenschlag bei der SG Schozach-Bottwartal: Nach insgesamt drei erfolgreichen Jahren mit zwei erreichten BWOL-Aufstiegsrelegationen wird das Projekt Spielertrainer zur kommenden Saison beendet bei den Württembergliga-Handballern. Künftig wird Tobias Klisch den Ton angeben. Der 28-Jährige ist aktuell Co-Trainer beim Drittligisten SG H2Ku Herrenberg. Die beiden bisherigen Spielertrainer Dennis Saur und Benjamin Krotz bleiben dem Team aber erhalten. Dennis Saur hat seinen Vertrag sogar frühzeitig um ein weiteres Jahr verlängert, Torhüter Benjamin Krotz steht sowieso noch bis zum 30. Juni 2017 in Diensten der Bottwartäler.

Klisch soll ab kommender Saison neuen Wind in die Württembergliga-Truppe der SG bringen. Das Hauptaugenmerk legt der angehende Realschullehrer auf die Abwehr. „Uns muss es gelingen, eine stabile Defensive zu stellen. Mit einer entsprechend aggressiven Abwehr wollen wir den Gegner schon in dessen Angriffsspiel unter Druck setzten, so dass er keine Zeit hat sich zu erholen und wir in unserer eigenen Abwehr auf die Fehler des Gegners hinarbeiten“, erklärt er. Weiter sagt der 28-Jährige: „Wenn ich hinten sicher stehe, kann ich vorne befreiter aufspielen und habe keinen Druck, jeden Angriff erfolgreich abschließen zu müssen, was langfristig auch zu mehr Erfolg führt.“ Dazu brauche er Spieler, die eine auf Ballgewinn ausgerichtete Abwehr spielen können. „Wer nicht eine gewisse Grundaggressivität im Defensivspiel zeigt, wird auch nicht erfolgreich Abwehr spielen können. Und dann wollen wir wieder mit Tempospiel nach vorne Druck aufbauen,“ gibt Tobias Klisch Einblicke in seine handballerische Denkweise. Klisch ist zudem ein klarer Verfechter des alten Handballleitsatzes „Im Angriff gewinnt man Spiele, in der Abwehr Meisterschaften.“

Aktuell ist der 28-Jährige Co-Trainer beim Drittligisten SG H2Ku Herrenberg. Durch den Landestrainer- und Bundestrainerjob seines Vorgesetzten Nico Kiener ist Klisch allerdings nicht mit einem normalen Co-Trainer zu vergleichen. „Tobi übernimmt in Herrenberg deutlich mehr Aufgaben, als ein normaler Co-Trainer. Er leitet eigenverantwortlich eine Vielzahl von Trainingseinheiten und ist bei vielen Spielen der Verantwortliche auf der Bank, wenn Kiener mit dem HVW oder DHB unterwegs ist“, berichtet SG-Vorstand Andreas Gramsch. Der B-Lizenzinhaber ist eher einer der ruhigen Sorte, sehr konzentriert, sehr fokussiert und sehr detailversessen – eben ein echter Handballstratege. „Tobi hat uns in den einzelnen Gesprächen immer wieder durch seine Fokussierung und durch seine Professionalität überzeugt. Er hat sehr genaue Vorstellungen und wir wollen ihm helfen, diese dann auch bei uns umzusetzen“, erklärt Andreas Gramsch.

Tobias Klisch ist im Übrigen durch und durch ein Spielgemeinschaftskind, denn er hat 1993 im Gründungsjahr der SG H2Ku Herrenberg mit dem Handball in Kuppingen begonnen und bei der SG H2Ku alle Jugendmannschaften durchlaufen. Nachdem er ab der C-Jugend durchgängig auf Landesebene gespielt hat, lief er zunächst bei den zweiten Herren der SG H2Ku Herrenberg auf und dann ab 2011 in der Drittliga- Mannschaft. Seit drei Jahren ist er nun schon Co-Trainer, anfänglich noch als Spieler. In den vergangenen Jahren hat sich das dann immer mehr in Richtung Trainer verschoben. Zugute kam Tobias Klisch auch die Tatsache, dass Kiener immer mehr beim HVW und beim DHB im Einsatz war. Bis zum Sommer 2015 war Klisch zudem noch vier Jahre lang der Jugendkoordinator für den männlichen Bereich der SG H2Ku und hat die A-Jugend trainiert. Seit 2007 ist er im Besitz der C-Lizenz und seit 2010 hat Klisch die zweithöchste Trainerausbildung, die B-Lizenz.

Der Kontakt zur SG Schozach-Bottwartal kam durch Christian Zluhan zustande, der Klisch noch aus Herrenberg kannte.