Die Isländerinnen spielen am Mittwoch in Beilstein und am Freitag in Großbottwar. Foto: privat

Der isländische Erstligist Haukar Hafnarfjördur weilt aufgrund des Lotto-Cups in Deutschland, bestreitet aber noch andere Partien.

Bottwartal -

Zwei Handballspiele der besonderen Art gibt es am kommenden Mittwoch und Freitag im Bottwartal zu sehen. Am Mittwochabend (19.30 Uhr) testet die neuformierte Frauen-Mannschaft der SG Schozach-Bottwartal in der heimischen Langhanshalle gegen den isländischen Erstligisten Haukar Hafnarfjördur. Am Freitag (19 Uhr) gastiert das Team aus dem Norden dann in der Großbottwarer Wunnensteinhalle bei den Württembergliga-Frauen des TV Großbottwar. Der Eintritt zu beiden Spielen ist frei.

Hafnarfjördur ist eine 28 000 Einwohner zählende Hafenstadt südlich der isländischen Hauptstadt Reykjavik. Handball ist dort die dominierende Sportart. Bei den Männern zählt Island zur Weltspitze und mit FH und dem aktuellen Meister Haukar kommen gleich zwei Top-Teams der isländischen Liga aus Hafnarfjördur. Eine ganze Reihe von internationalen Spitzenspielern stammt aus Hafnarfjördur. Beispiele dafür sind Aron Palmarsson (bisher THW Kiel, jetzt Veszprem), Stefan Sigurmannsson (Rhein-Neckar Löwen), Olafur Gudmundsson (Hannover) oder auch der früher viele Jahre bei Frisch Auf Göppingen spielende Geir Hallsteinsson. Auch Oskar Armannsson, der Mitte der 1990er-Jahre Spielmacher des damaligen Zweitligisten TSG Oßweil war, erlernte das Handball-ABC in „Hafnar“. Nach seiner Zeit in Oßweil wechselte er ins Rheinland, um in Köln an der Sporthochschule zu studieren. Nach seinem Abschluss ging er zurück nach Island, übernahm einen Posten in einem Ministerium. Nebenbei spielte er für Haukar, wurde später Co-Trainer der Haukar-Männer. Bei Champions League- und Europacupspielen mit Haukar war Armannsson öfters auch wieder in Deutschland.

Seit Juli trainiert Armannsson die Haukar-Damen, die seit vielen Jahren in der höchsten isländischen Liga spielen (Olis Deild). Zuletzt belegte die Mannschaft dort den siebten Platz. Mit Oskar Armannsson und einigen Neuzugängen wird 2015/16 ein Platz unter den ersten Vier und eine gute Ausgangsposition für die Playoff-Runde um die isländische Meisterschaft angestrebt. Im Pokal erreichten die Haukar-Damen in den vergangenen beiden Jahren jeweils das Final Four. Ziel für 2016 ist der Pokalsieg. Schlüsselspielerin ist die Nationalspielerin Karen Helga Diönudottir (Rückraum Mitte). Mit Ramune Pekarskyte kehrte jetzt eine von Armannsson als „Ausnahmespielerin“ bezeichnete Akteurin zurück zu Haukar. Die Litauerin spielte schon von 2003 bis 2008 in Hafnarfjördur, danach war sie als Profi in Norwegen, Dänemark und Frankreich aktiv. Mit der jungen Torhüterin Elin Jona Thorsteinsdottir und Linksaußen Jona Sigridur Halldorsdottir verfügt Haukar über weitere Nationalspielerinnen. Große Hoffnungen setzt Armannsson auch in Kreisläuferin Maria Karlsdottir.