Die Studentinnen Franziska und Saskia gönnen sich eine Erfrischung im Neckar. Foto: Werner Kuhnle

Die heißen Temperaturen locken die Bottwartaler nach draußen – doch wenn das Thermometer nach oben klettert, gilt es einiges zu beachten.

Bottwartal - Das Bottwartal wird seit einigen Tagen von der Sonne verwöhnt. Auf dem Thermometer wird die 30-Grad-Marke regelmäßig geknackt. Für die Menschen vor Ort heißt das – wer kann, sucht sich ein schönes Plätzchen im Freien und genießt die Sommertage. So ist auch das Marbacher Neckarufer in den vergangenen Tagen ein beliebtes Ziel für Radler, Spaziergänger und Co. geworden.

Bereits am frühen Nachmittag haben es sich einige Frischluftfreunde auf den Bänken am Ufer und in dem Biergarten bequem gemacht – wie auch Hannes Köpp und Dieter Haag, die gerade eine Radtour hinter sich gebracht haben. „Wir lassen unsere Runden eigentlich immer hier ausklingen“, erzählt Haag. Heute sind sie privat unterwegs, manchmal kommen die beiden Radler aber auch mit ganzen Gruppen: „Wir organisieren nämlich auch Ausfahrten für den ADFC.“

Die Hitze macht den Sportlern dabei nur wenig aus. „Der Fahrtwind kühlt uns ab“, so Hannes Köpp. Doch nicht jeder steckt das heiße Wetter so einfach weg, denn bei viel Sonnenschein steigen oft auch die Ozonwerte an. Darauf reagieren laut Aussage des Umweltbundesamtes bis zu 15 Prozent der Menschen mit einer Reizung der Atemwege – davon sind eben häufig Sportler betroffen, da bei ihnen das Atemvolumen höher ist. Sollte man selbst betroffen sein, empfiehlt die Behörde, die sportlichen Aktivitäten in den Morgen und Abend zu legen. Selbes gilt dann für das Lüften der Wohnräume.

Dass die Menschen bei großer Hitze oft erst am Abend ins Freie gehen, hat auch Mahir Kizilbel von der Eisdiele Mille Miglia in Murr festgestellt. Er betreibt seit diesem Sommer einen Eiswagen am Ufer des Neckars – „aber der wird erst am Abend bestückt“, erklärt er.

Dass es gerade keine Eiscreme gibt stört die Mitarbeiterinnen vom Haus Ahorn in Beilstein nur wenig. Sie nutzen den warmen Tag für ihren Betriebsausflug und haben zunächst eine Stadtführung in Besigheim gemacht, „weil einige von uns noch nie dort waren, obwohl das so nahe ist“, erklären die Frauen. Dann ging es mit dem Schiff nach Marbach zum Bootshaus, wo der Tag nun gemütlich ausklingen soll. „Warum in die Ferne schweifen?“, meint eine der Frauen. Und als dann noch ein deftiger Grillteller auf den Tisch gestellt wird, scheint der Sommertag rundum gelungen zu sein.

Wer jetzt Appetit bekommen hat und selbst den Grill anwerfen will, sollte aber ein paar Grundregeln beachten, betont der Landesfeuerwehrverband. Der Grill muss immer standfest stehen und nur im Freien angeschürt werden. Zum Anfachen der Glut darf auf keinen Fall Spiritus oder ähnliches genutzt werden und ein Eimer Wasser oder ein Feuerlöscher sollten auch immer bereit stehen.

Auch in der Nähe von Wäldern gilt jetzt Vorsicht „denn die trockene Witterung erhöht die Gefahr von Bränden“, so der Landesfeuerwehrverband. Bei Fragen zum Brandschutz ist auch die Marbacher Feuerwehr zur Stelle. „Am Sonntag findet ein Infotag vor dem Rathaus statt“, so der Kommandant Alexander Schroth.

Doch wie behält man selbst einen kühlen Kopf? Die Studentinnen Franziska und Saskia nutzen dafür den Neckar: „Wir legen hier eine kleine Mittagspause ein.“ Aber nur mit Bikini bekleidet kann man natürlich nicht in die Schule kommen – dort gilt in der Regel „angemessene Kleidung“, sind sich die Rektoren der Marbacher Schulen einig. Konkrete Vorschriften gibt es aber nicht. „Das entscheiden wir im Einzelfall“, erklärt Christof Martin vom Friedrich-Schiller-Gymnasium. „Im Zweifel suchen wir das Gespräch“, stimmt ihm auch Monika Mayer-Schumacher von der Anne-Frank-Realschule zu. Hilft das alles nicht, gibt es im Ausnahmefall an der Uhlandschule ein Überzieh-Shirt.