Haben bei der Investitur am Altar mitgewirkt (von links): Padre Luciano Marchesini, der Pfarrer Pius Angstenberger, der Administrator Hans Drescher sowie der stellvertretende Dekan Roland Deckwart. Foto: avanti

Nach längerer Vakanz übernimmt Pius Angstenberger die Leitung der katholischen Seelsorgeeinheit Bottwartal.

Bottwartal - G

rund zum Feiern hatten die Katholiken im Bottwartal: In der Herz-Jesu-Kirche in Oberstenfeld ist nach langer Vakanz Pius Angstenberger als Nachfolger von Heinrich Klöpping feierlich als neuer Pfarrer für die verwaiste katholische Seelsorgeeinheit im Bottwartal in sein Amt eingesetzt worden. Angstenberger wurde auf seine neuen Aufgaben als katholischer Seelsorger für die Gemeinden Sankt Pius X. Großbottwar mit Oberstenfeld sowie Heilig Geist Steinheim und Murr verpflichtet. Gleichzeitig zuständig ist er für die Katholiken in Beilstein, Billensbach, Gronau, Prevorst, Höpfigheim, Kleinbottwar und Winzerhausen sowie für die italienische Kirchengemeinde San Giuseppe, Steinheim.

Gut, dass am Sonntag prächtiges Sommerwetter herrschte und sich die zahlreichen Gäste – eine große Delegation auch aus Aalen, wo Pius Angstenberger über zwei Jahrzehnte gewirkt hatte – nach der Investitur im großen Garten hinter dem Gemeindehaus treffen konnten. Bei einem Ständerling konnte der neue Pfarrer gebührend „beschnuppert“ werden.

Der stellvertretende Dekan Roland Deckwart dankte im Gottesdienst allen, die entsprechende Aufgaben übernommen hatten und hieß den neuen Pfarrer herzlich willkommen. Deckwart stellte Angstenberger kurz vor: Er ist 1955 geboren und nach dem Theologiestudium 1981 zum Priester geweiht worden. Von 1985 bis 1993 war Angstenberger am Wilhelmstift in Tübingen tätig. Seit 1994 fungierte er als Pfarrer, später als Dekan in Aalen. Durch die ständige hohe Belastung und gesundheitliche Probleme wurde Pius Angstenberger gezwungen, kürzer zu treten, was ihm mit dem neuen Amt in der Seelsorgeeinheit ermöglicht werden soll. Nach Verlesen des Ernennungsdekrets des Bischofs durch den Zweiten Vorsitzenden des Kirchengemeinderats, Joachim Kunz, wurde Pfarrer Angstenberger zum Priestersitz geleitet, wo ihm die Kirchenschlüssel offiziell übergeben wurden.

Im Namen aller Bürgermeister im Bottwartal hieß der Oberstenfelder Schultes Markus Kleemann den neuen Pfarrer der katholischen Seelsorgeeinheit Bottwartal willkommen. „Wir freuen uns, dass Sie da sind.“ Kleemann versicherte dem neuen Pfarrer, „im Bottwartal auf eine Gemeinschaft zu stoßen, in der die Zusammenarbeit untereinander stimmt – bei uns werden Werte wie Solidarität, Verantwortung und Gemeinschaftssinn großgeschrieben.“

Für die evangelischen Kirchengemeinden hieß der Murrer Pfarrer Daniel Renz den neuen katholischen Pfarrer willkommen. Renz erinnerte an den „Pfarrplan“ als Fachbegriff für den Pfarrstellen-Kürzungs-Prozess in der evangelischen Landeskirche als „allbeherrschendes Thema“. Er zog daraus aber mit Blick auf die Katholiken das Fazit: „Kirche ist so viel mehr als die Zahl der Pfarrstellen. Da sind noch so viele andere, die mit uns Kirche sind und denen man Raum, Möglichkeiten und Mitspracherecht einräumen kann.“

Die Chöre der katholischen Gemeinden Oberstenfeld und Steinheim hatten sich für die Investitur zusammengetan. Sie gestalteten den Gottesdienst unter der Leitung von Ulrich Hofmann und unterstützt von einem Bläserensemble musikalisch. Das festliche Orgelspiel teilten sich Esther Kimmig und Rudi Grill.