Wanderer ziehen gerne von Fest zu Fest – diese Truppe macht Halt in Kleinbottwar. Foto: Thomas Weingärtner

Allerorten haben am 1. Mai verschiedene Feste zum Verweilen eingeladen. Die Besucher und Wanderer hatten also die Qual die Wahl.

Bottwartal - Mit dem Bollerwagen wandern hat am 1. Mai schon lange Tradition. Die müden Wanderer suchen natürlich auch immer wieder eine Möglichkeit, in gemütlicher Runde einzukehren. Im Bottwartal war auch in diesem Jahr einiges geboten. Nicht nur Wanderer, sondern auch Besucher und Freunde strömten in die Festzelte und zu verschiedenen Vereinsfeiern.

In Gronau stand pünktlich zum Festbeginn der Maibaum auf dem Marktplatz. Auch in diesem Jahr war die Handballabteilung des TSV Gronau für den knapp 18 Meter hohen Maibaum verantwortlich. Routiniert gingen die Sportler zu Werke. Reiner Genth sorgte mit seiner beschwingt gereimten Festansprache für einige Lacher. „Zum ersten Mal seit langem haben wir keinen Regen zum Festbeginn“, freut sich Bernd Feirabend, der Abteilungsleiter der Handballer. „Von daher können wir schon jetzt zufrieden sein.“

Kühl war es auf dem Wartkopf am Vormittag. Dennoch ließen sich weder die Organisatoren vom TGV Beilstein, noch die Besucher schrecken und das Traditionsfest konnte pünktlich starten. Seit über 25 Jahren findet das Wartkopffest nun schon statt und die Stammkunden und Vereinsmitglieder bleiben den Handballern treu. Diesmal war es die erste Damenmannschaft, die sich um die Bewirtung kümmerte. „Sie sind in dieser Saison in die Baden-Württembergische Oberliga aufgestiegen und sind sich trotzdem nicht zu schade, mitzuhelfen“, so der Organisator Jochen Vogel. „Wir haben ein rollierendes System. Jeder muss mal mit anpacken.“

Beim Schlager-Frühling des GSV Pleidelsheim lief das Fest etwas langsamer an. Zweimal hatte die Hocketse im Vereinsheim mittlerweile schon stattgefunden, zum 1. Mai allerdings bisher noch nie. „Bei den beiden Malen davor waren immer viele Leute da“, sagt Vereinswirt Kosmas Antoniadis. „Jetzt hoffen wir nur, dass es nicht zu regnen anfängt.“

Viel Energie brauchte das große Orchester des Musikvereins in Kirchberg. „Wir spielen das ganze Fest über durch“, erklärt Dirigent Holger Wägerle. „Das geht aber schon, wir sind ja viele Leute.“ Die eine oder andere Pause war den Musikern dann doch vergönnt und so mischte sich das Orchester immer wieder unter die zahlreichen Gäste. Bei Bauch und Maultaschen war auch auf der Speisekarte für jeden Geschmack etwas dabei.

Vom Standort bei der Bottwartalhalle profitierte der GSV Kleinbottwar am Dienstagnachmittag. „Es ist doch etwas kühl“, sagt der erste Vorstand Martin Hegendorf. „Wir haben ja das Foyer der Halle, das Vereinsheim und den Vorplatz zu unserer Verfügung. Da können die Leute drinnen, oder draußen sitzen, je nach belieben.“ Kein Wunder, dass sich bei so einem Service die Bänke in Kleinbottwar schnell mit hungrigen Besuchern füllten.

Ein kleines Experiment hatte der DRK-Ortsverein Murr gewagt. „Früher waren wir immer im Wald beim Feuersee. Da waren wir aber vom Wetter abhängig und mussten unser ganzes Material mitbringen“, sagt Organisatorin Toni Wägerle. Zum ersten Mal ist das DRK nun in der eigenen Garage geblieben und das mit sichtlichem Erfolg. „Wir sind sehr positiv überrascht, wie gut das Fest ankommt. Wir finanzieren Autos, Ausbildung und Material durch die Bewirtung“, informiert Wägerle. „Im Notfall können wir natürlich trotzdem ausrücken“, betont Wägerle. Der Einsatzwagen musste eben nur den Bierbänken weichen.

Beim Musikverein in Erdmannhausen war es bereits Mittags kaum mehr möglich, einen Platz zu finden. „Für uns ist das ein echter Großkampftag“, verrät der Dirigent des großen Orchesters Wolfgang Sachsenmaier. „Das ist zudem quasi unser Saisonstart. Da sieht man dann, wo man steht und was noch geübt werden muss.“ Neben dem großen Blasorchester durften sich auch die beiden Bläserklassen auf der Bühne im Musikerheim präsentieren. Die Nachwuchsmusiker unter der Leitung von Dirigent Ralf Glock zeigten, was bereits nach einem Jahr am Instrument möglich ist.

Absolute Rekordzahlen schrieb der Obst- und Gartenbauverein im Hörnle. Ganze 29 Kilogramm Fisch hatten Klaus und Thomas Fiedler vorbereitet. Bereits um 13.30 Uhr war alles weg. Nachwuchsgrillmeister Finn Fiedler kam kaum mit dem Aufnehmen der Bestellungen hinterher. „Das war wirklich unglaublich“, sagt Klaus Fiedler. „Darauf waren wir wirklich nicht vorbereitet, obwohl wir schon mehr gekauft und vorbereitet hatten, als im letzten Jahr.“ Wer doch noch eine der schmackhaften Makrelen ergattern konnte, hatte also Glück. Auch die anderen Speisen beim traditionellen Blütenfest gingen bereits Nachmittags zu neige. „Wir sind sehr zufrieden“, betont Klaus Fiedler. „Das ist für uns wirklich gut gelaufen.“