Die Freude in den Rathäusern ist groß. Foto: Fotolia

Die Hartnäckigkeit der Süwag gegenüber den Finanzbehörden macht sich bezahlt. Die Kommunen bekommen Rückzahlungen.

Bottwartal - Gute Nachrichten: Noch im Februar erhält die Gemeinde Oberstenfeld eine Steuerrückerstattung von rund 51 000 Euro auf den Stromverbrauch in der Straßenbeleuchtung für die Jahre 1999 bis einschließlich 2010.

Es war ein langwieriger Rechtstreit, den die Süwag Energie AG 2003 auf eigenes Risiko und unabhängig von den Kommunen begonnen hat. Das Ziel der Verhandlungen: eine Vergünstigung auf die Stromsteuer der Straßenbeleuchtung im Süwag-Netzgebiet. Die Erstattung sollte von Anfang an den Kommunen zugutekommen. 2016, mehr als zehn Jahre nach Beginn des Rechtsstreits, erwirkt die Süwag insgesamt eine Steuererstattung von rund 8,8 Millionen Euro, davon entfallen rund 2,5 Millionen Euro auf die Kommunen in der ehemaligen KAWAG-Region. Die Summe wird nun anteilig an die Kommunen im Netzgebiet ausgezahlt – abhängig vom Energieverbrauch.

Am gestrigen Donnerstag konnte Süwag-Standortleiter Michael Meyle nun Oberstenfelds
Bürgermeister Markus Kleemann und Kämmerer Ingo Wörner symbolisch einen Scheck über die Steuerrückerstattung in Höhe von 50 791,91 Euro überreichen.

Bürgermeister Markus Kleemann weiß den Einsatz zu schätzen: „Die überraschende Erstattung gleich zu Beginn des neuen Jahres freut uns natürlich sehr. Solche Rechtsprozesse ziehen immer viel Kraft und Zeit. Daher danken wir der Süwag für ihr Engagement und die damit verbundene Energie, die so in unsere Gemeinde Oberstenfeld fließt.“ Auch in Erdmannhausen
kann man sich freuen: Hier gab’s runde 38 000 Euro Rückerstattung. Darüber wurde in der Sitzung des Verwaltungs- und Technischen Ausschusses am Donnerstag informiert. Auch die restlichen Süwag-versorgten Kommunen im Verbreitungsgebiet der Marbacher Zeitung haben gute Nachrichten erhalten. In Pleidelsheim
gab es 28 000 Euro, in Benningen
rund 35 000 Euro, heißt es auf Nachfrage aus den Rathäusern. In Kirchberg können dank der Zahlung 31 500 Euro auf der Habenseite vermerkt werden. Freude auch in der Gemeinde Mundelsheim
– hier wurden rund 24 000 Euro rückerstattet. Ein großer Geldsegen stand auch der Stadt Beilstein
ins Haus. „Wir haben über 40 000 Euro erhalten“, freut sich Kämmerer Werner Waldenberger.

Bürgermeister Ralf Zimmermann aus Großbottwar
hat einen Bescheid über rund 50 000 erhalten, „was circa 80 Prozent unserer jährlichen Stromkosten für die Straßenbeleuchtung ausmacht“, hat der Rathauschef bereits ausgerechnet.

Die Hartnäckigkeit des Stromversorgers gegenüber den Finanzbehörden lobt auch der Affalterbacher
Bürgermeister Steffen Döttinger. „Der lange Atem kommt uns nun zugute“, sagt Döttinger. In Zahlen ausgedrückt: 33 900 Euro.

Die Gemeinde Murr
darf sich über eine Rückerstattung von rund 39 000 Euro freuen. Der Kämmerer Albrecht Keppler spricht von einem „fairen Verhalten“ der Süwag. Die Gemeinde habe nichts von dem Rechtsstreit gewusst, bis das Energieunternehmen sich gemeldet habe. „Es war eine Überraschung für uns, aber es zeigt auch die jahrzehntelange gute Verbindung zur Süwag.“ Keppler äußerte sich dankbar, dass sich das Unternehmen in dieser Frage für die Kommunen eingesetzt habe.

In Marbach
umfasst der Geldsegen lediglich 16 000 Euro. Das liegt aber daran, dass nur Rielingshausen und nicht die Kernstadt von Süwag versorgt wird. In Steinheim
freut sich der dortige Kämmerer Martin Pauleit über satte 92 000 Euro.