Niederlage im letzten Saisonspiel: Stefanie Wolf und die SG Bottwartal. Foto: Archiv (avanti)

Die Frauen der SG Bottwartal werden Zweiter im Bezirkspokal. Die Männer des TV Großbottwar landen auf Platz drei.

Bezirk - Nachdem in den vergangenen beiden Jahren die Handballerinnen des TV Großbottwar II den Bezirkspokal gewonnen hatten, musste es diesmal einen neuen Sieger geben. Denn die Störche durften nach dem Aufstieg in die Württembergliga nicht mehr teilnehmen. Landesligist SG Bottwartal hätte beim Final Four-Turnier in Weissach gerne die Nachfolge angetreten, scheiterte aber im Finale mit 18:24 an Ligakonkurrent SG BBM Bietigheim III. Trainer Jörg Bauer, der im letzten Spiel vor der Fusion mit der SG Abs-UbaScho auch zum letzten Mal an der Seitenlinie stand, war anschließend reichlich bedient. Das lag vor allem an der Schiedsrichterin des Finales. Denn Monika Haiber, Spielertrainerin der Bietigheimerinnen, hatte ihm vor dem Finale noch erzählt, dass sie kommende Saison mit „ihrer guten Freundin Judit Lukacs“ bei der SG Oßweil-Pattonville spielen werde. Und genau jene Judit Lukacs pfiff das Finale. „Wir haben sechs Zeitstrafen bekommen, Bietigheim keine einzige. Sie hat uns zweimal angebliche Prellfehler bei Tempogegenstößen abgepfiffen. Sowas habe ich seit zehn Jahren nicht mehr erlebt“, zählte Jörg Bauer nur die aus seiner Sicht eklatantesten Fehlentscheidungen auf. „Es wäre auch so sehr schwer geworden, keine Frage. Aber immer, wenn wir mal auf zwei Tore dran waren, kamen wieder solche Aktionen“, war der SG-Trainer fassungslos. Der Traum vom Pokalsieg zum Abschied von seiner Mannschaft blieb somit also unerfüllt.

Im Halbfinale hatte die SG den A-Ligisten HSG Neckar mit 17:14 ausgeschaltet. Die Partie verlief wesentlich spannender, als man dies aufgrund der Ligenzugehörigkeit hätte vermuten können. „Die haben wirklich gut gespielt. Bis zum Beginn der zweiten Hälfte haben wir noch mit zwei Toren hinten gelegen“, zollte Jörg Bauer der HSG Respekt für eine starke Leistung. Erst zum Ende hin setzte sich sein Team durch und sicherte sich den Einzug ins Finale. Die SG BBM Bietigheim hatte im anderen Halbfinale die SG Ludwigsburg-Eglosheim mit 22:12 bezwungen.

Einen Tag später ermittelten die Männer ebenfalls in Weissach ihren Pokalsieger. Im Halbfinale traf dabei Landesliga-Absteiger TV Großbottwar auf den SV Kornwestheim II, gegen den man in der abgelaufenen Runde bereits zweimal verloren hatte. Und auch im Pokal sollte es nicht mit einem Sieg klappen. „Wir hatten eine recht dünne Spielerdecke mit nur neun Feldspielern“, erklärt Mark Apfelbach, der für den privat verhinderten TVG-Trainer Jürgen Buck die Betreuung der Mannschaft übernommen hatte. Dennoch lieferte der TVG eine Partie auf Augenhöhe und führte zur Halbzeit knapp. „In der zweiten Hälfte haben wir dann leider etwas den Faden verloren, nicht zuletzt, weil wir kaum wechseln konnten“, sagt Apfelbach. Am Ende unterlag der TVG mit 15:19. „Wir sind dann natürlich auch volles Risiko gegangen“, so der TVG-Coach.

Im zweiten Halbfinale unterlag der Bezirksligist SKV Oberstenfeld II dem Landesliga-Aufsteiger SV Ludwigsburg-Oßweil mit 16:17 nach Siebenmeterschießen. Somit trafen die beiden Nachbarn aus Großbottwar und Oberstenfeld im Spiel um Platz drei aufeinander. Diese Partie hatte insofern noch eine Bedeutung, als der Sieger in der kommenden Saison im HVW-Pokal antreten darf. „Daher war für uns klar, dass wir hier auf jeden Fall gewinnen wollten“, erklärt Mark Apfelbach. Und obwohl Max Eitel wegen Ellbogenproblemen und Christopher Pantle wegen einer gerade erst überstandenen Bronchitis kaum noch einsatzfähig waren, sorgte der TVG schnell für klare Verhältnisse. „Ich kann schlecht einschätzen, wie ernst die Oberstenfelder das genommen haben. Aber sie waren mit dem kompletten Kader dabei. Daher können wir mit der Leistung unserer Jungs nur zufrieden sein. Sie haben gezeigt, dass sie doch nicht so schlecht sind, wie es speziell in der Hinrunde der abgelaufenen Saison den Anschein hatte“, zog Apfelbach nach dem 22:15 Bilanz. Den Pokal holten sich übrigens die Kornwestheimer mit 31:29 nach Verlängerung gegen die Oßweiler.