Mit dem Feuerwehrbott ist es über den Neckar gegangen Foto: Frank Wittmer

Auf dem Neckar ist am Sonntag einiges geboten gewesen. Kein Wunder, ein Aktionstag lud dazu ein, selbst viel auf dem Fluss auszuprobieren.

Benningen - Auf und um den Neckar herum hat es am Sonntag viele Angebote beim Aktionstag gegeben. Man konnte sich bei der Kanuschule „Rock the River“ im Standup-Paddling probieren, mit Andrea Hahn dem schwäbischen Landesfluss literarisch näher kommen oder mit Conrad Fink von der Stiftung „Nature Life International“ das Neckarparadies erkunden. Zwischen der Schleuse Pleidelsheim und dem dazugehörigen Wehr in Beihingen entwickelte sich ein reger Pendelverkehr per Schiff. Beide Einrichtungen der Schifffahrtsstraße hatten ihre Türen und Tore für Besucher geöffnet.

Schwerpunkt des Aktionstags war aber in Benningen. Schöne und wilde Erinnerungen an den Neckar wurden in der Kelter und im Museum im Adler ausgetauscht. Viele Besucher nutzten den herrlichen Sonnenschein und schauten per Rad oder mit dem Neckarkapitän, der direkt an der Kelter anlegt, herein.

Jürgen Berner vom Bund für Heimatkunde zeigte mit Bildern die schreckliche Seite des Neckars. Besonders schlimm war es beim Hochwasser 1978. 200 Häuser standen im Unterdorf im und unter Wasser. Mit großen Mühen und einigen Wirren wurde seither der Hochwasserdamm gebaut, der Benningen vor dem wilden Neckar schützt.

Um freudigere Begebenheiten ging es in einer Runde, in der Bürger ihre Erinnerungen an den Fluss vor der Haustüre austauschten. Heinz Essig, Jürgen und Katharina Berner, Harald Entenmann, Fritz Essig, Heide Fieder und Erna Ebinger erzählten Bürgermeister Klaus Warthon und den Zuhörern, wie sie im „Schlammbädle“, das gar nicht schlammig war, schwimmen gelernt haben.

Von einem Pfeiler der zerstörten Neckarbrücke zum nächsten, „bis man den ganzen Neckar geschafft hatte“, wie sich Fritz Essig erinnerte. Für die Frauen, so Katharina Berner, gab es das Badplätzle am heutigen Sportplatz. Hier lernten auch die kleineren Kinder schwimmen. „Da konnte man ganz flach reinlaufen.“ Bis zum Bau der neuen Brücke gab es keine Verbindung nach Marbach. Weil auch die Straße zerstört war, musste man sich mit dem „Schiffle“ genannten Kahn aushelfen. Einen regelrechten „Fährbetrieb“ für zehn Pfennige gab es auf der Höhe vom „Kies Haag“, erzählte Heinz Essig.

Im Museum im Adler führte Christina Vollmer bei Führungen „kurz und knackig“ durch die Sonderausstellung „Fluss+“. Derweil konnten die Kinder bei Museumspädagogin Nadia Eisenschmid Flöße basteln. Der Renner waren aber die Fahrten mit dem Feuerwehrboot. Quasi nonstop hieß es an der Schiffsanlegestelle „Leinen los“. Besondere Freude kam beim Wellenritt auf, wenn Oliver Sänger am Steuer des 115 PS starken Bootes richtig Gas gab.

Die Gewinner des Fotowettbewerbes sind: 1. Platz Natalie Daichendt, 2. Platz Tom Schneider und 3. Platz Roland Blehner.