Ob der kleine Theo auch ein Kirbebube wird? Was es damit auf sich hat, haben die Eltern Katharina und Papa Verleih von Bürgermeister Klaus Warthon erfahren. Foto: Werner Kuhnle

Beim Neubürgerempfang berichtet der Benninger Bürgermeister Klaus Warthon vom Leben in der Gemeinde.

Benningen - Den Neubürgerempfang mit Bürgermeister Klaus Warthon und Rathausmitarbeitern hat Theo Verleih fast komplett verschlafen. Und das, obwohl der Schultes betonte, dass Benningen eine kinderfreundliche Gemeinde sei. Dem kleinen Theo war das egal. Immerhin ist er erst ein halbes Jahr alt, da interessieren ihn bislang weder Kindergärten noch Spielplätze. Hauptsache, Mama Katharina und Papa Dominik sind bei ihm. Weil sie Anfang 2016 von Ludwigsburg nach Benningen gezogen sind, da sie dort Wohneigentum erwerben konnten, wird natürlich auch Klein Theo schon bald vom Angebot der Gemeinde profitieren und, wie Papa Dominik schmunzelnd mutmaßte, in neunzehn Jahren einer der Kirbebuben sein.

Was es mit den Kirbebuben auf sich hat, war nur einer der vielen Punkte, die Bürgermeister Klaus Warthon in seinem anderthalbstündigen Vortrag erläuterte. In Benningen sei nicht der Fasching, sondern die Kirbe die fünfte Jahreszeit, wenn die zwanzigjährigen Männer im Ort ein ganzes Wochenende lang einen draufmachten und sogar ein Feuerwerk stifteten. Seltenheitswert in der Region hätten auch das Fischerstechen, das vom Fischereiverein organisiert werde und eine ebenso nasse wie lustige Angelegenheit sei, sowie der vom Skiclub ausgerichtete Sommerbiathlon. Selbst eine Skateranlage gebe es, auch wenn die auf Marbacher Gemarkung sei. „Wir betreiben sie gemeinsam, aber von uns aus ist sie viel besser und sicherer zu erreichen“, betonte Warthon augenzwinkernd. Wer nun aber glaubt, in Benningen werde das ganze Jahr nur gefeiert und Spaß gehabt, der täuscht sich. Auch wenn der Gewerbeanteil geringer als in mancher Nachbargemeinde ist, weil der Platz fehlt, so findet sich im Ort doch alles Wesentliche. Nicht nur die Gewerbetreibenden, auch die Wohnungssuchenden müssen sich mit dem Platzangebot bescheiden, auch wenn es seit 2004 deutlich vergrößert wurde und sich die Einwohnerzahl um mehr als 1000 erhöht hat. „Die Nachfrage ist immer noch sehr hoch, aber die Gemeinde hat kein einziges Grundstück mehr zu vergeben“, so Warthon. Der Expansion Benningens sind damit Grenzen gesetzt.

Gearbeitet wird natürlich auch im Rathaus, auch wenn man die Öffnungszeiten aus Kostengründen beschränken müsse. „Aber wer es nicht zu den normalen Öffnungszeiten schafft, der kann auch gerne einen anderen Termin vereinbaren“, betonte der Schultes. Er nutzte auch gleich die Gelegenheit, die Rathausmitarbeiter vorzustellen, die am Ende des Empfangs noch einen Imbiss reichten und für Fragen zur Verfügung standen.

Abschließend gab es noch eine Erläuterung, was in der Neckargemeinde derzeit geplant ist. Das Rathaus solle einen Aufzug bekommen, damit es barrierefrei sei, der alte Sportplatz solle verlegt werden – beides könne mit Glück noch in diesem Jahr beginnen. Mehr Optimismus ist bei der Umgehungsstraße angesagt: „Wir sind dankbar, dass die ersten zwanzig Meter schon fertig sind“, spöttelte der Bürgermeister, betonte aber, es werde auf alle Fälle weitergehen mit dem Bau.