Der Brennholzverkauf spült Geld in die Gemeindekasse. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Mit 92 Hektar ist der Benninger Anteil am Hardtwald überschaubar. Spaziergänger wissen das Kleinod mit hohem Erholungswert aber zu schätzen.

Benningen - Mit 92 Hektar ist Benningen zwar „kein Riese, aber eine der Perlen unter den Hardtwaldgemeinden“, stellte Förster Jürgen Weis in seiner unnachahmlichen Art am Montagabend in der Gemeinderatsitzung fest. Bei der Vorstellung des Waldhaushaltsplans sprang zwar ein rotes Minus am Ende ins Auge, Bürgermeister Klaus Warthon wies aber darauf hin, dass die 7500 Euro Defizit „gut investiertes Geld“ sei, wenn man die Erholungsfunktion des Waldes berücksichtige.

Die Feste an der Benninger Hütte sind beliebt, für Spaziergänge und Ausflüge wird der Hardtwald gerne genutzt, auch wenn mit dem Fahrrad von Benningen aus über den Holzweg ziemlich genau zehn Kilometer Entfernung zurückzulegen sind.

Unter anderen Umständen wäre der Wald wirtschaftlich lohnend. „Hätte, wäre, wenn“, stimmte der Förster die Räte auf seine Ausführungen ein. „Hätten die Stürme der letzten Jahrzehnte nicht unsere ganzen Nadelholzvorräte weggeblasen, könnten wir uns jetzt entspannt zurücklehnen und hätten das Geld für die notwendigen Investitionen. Wäre der Pilz beim Eschentriebsterben nicht so massiv, müssten wir jetzt nicht nachpflanzen.“

Die Probleme seien „nicht einfach, aber lösbar“. So werde man auf 0,5 Hektar mit Rot- und Stieleichen aufforsten, was 6900 Euro kosten wird. Für 1000 Euro werden die Wasserableitung und der Weg zur Benninger Hütte neu gerichtet. Die Rekultivierung sei notwendig, da nur noch 30 Hektar über 100 Jahre alte Bestände und aber 40 Hektar Jungbestand im Aufbau vorhanden seien. „Wir müssen aktiv etwas tun, sonst gucken nachfolgende Generationen in die Röhre“, betonte Weis die Notwendigkeit der Maßnahme.

Der Holzeinschlag ist mit 240 Festmeter zwischen See und Straße geplant, davon kommen rund 150 Festmeter in den Verkauf, was 10 500 Euro einbringen soll. Die Naturverjüngung sei in diesem Bereich vorhanden, so dass man nur etwas „Schlagpflege“ nach dem Abräumen betreiben müsse. „Unser Wald ist in guten Händen“, dankte Thomas Waldvogel (FWV) dem Förster und seinem Team.