Das Problem mit zerstörten oder geklauten Wahlplakaten gibt es nicht nur in Benningen. Foto: dpa

Ortsvereine beklagen Beschädigung und Diebstahl.

Benningen - E

ine Woche vor der Wahl fehlen in Benningen großflächig Wahlplakate. Vermutlich am Wochenende wurden im oberen Ortsteil in Benningen Richtung Ludwigsburg diverse Wahlplakate entfernt oder stark beschädigt. Die Plakate von CDU, SPD und den Grünen wurden an der gesamten Benninger Ortsdurchfahrt in der Ludwigsburger Straße restlos abgeräumt.

Hinter der Aktion vermuten Manfred Meister von der SPD und Karlheinz Hassis von der CDU in einer gemeinsamen Pressemitteilung „überschüssige Kräfte von Jugendlichen“ oder von Wahlgegnern, wobei Hassis es für eine „offensichtliche Finte“ hält, dass die Plakate der FDP stehen geblieben sind. „Da wollte wohl jemand eine falsche Spur legen.“

Mit Vandalismus oder Schmierereien haben die Helfer in den Ortsvereinen immer wieder zu kämpfen. „Aber dass eine ganze Serie von Plakaten über Nacht spurlos verschwindet, ist schon ungewöhnlich“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Es müsse sich aber nicht um einen „dummen Lausbubenstreich“, sondern um eine geplante und gezielte Aktion gehandelt haben. „In einem Fall war dazu bei einem für Fußgänger nicht erreichbaren Plakat eine Stehleiter nötig“, berichtet Hassis.

Die Vertreter des SPD- und CDU-Ortsvereins sind sich einig: „Solche Handlungen, egal von welcher und gegen welche Seite, sind keine politischen Interessensbekundungen, sondern undemokratische Entgleisungen und fehlende Fähigkeit eines demokratischen Miteinanders.“

Man verzichte jetzt darauf, die Plakate wieder aufzustellen, weil die „sonst überall in großer Zahl aufgehängten Plakate weder nennenswert zur politischen Bildung beitragen noch das Ortsbild zieren.“ Daher hatten die Benninger SPD und CDU dieses Mal bewusst sparsam plakatiert. „So hält sich wenigstens der materielle Schaden in Grenzen. Auch Auswirkungen auf das Wahlergebnis dürften, je nach politischem Standpunkt, weder zu hoffen noch zu befürchten sein.“

Wenigstens hätten die Täter fast keinen Müll hinterlassen. Man habe die Polizei informiert, aber aufgrund des geringen materiellen Schadens auf eine Anzeige verzichtet. Aus Polizeikreisen verlautete, das Beschädigen oder Entfernen von Wahlplakaten sei dieses Jahr ein besonders stark auftretendes Phänomen. Die politischen Vertreter nehmen die Aktion mit einem gewissen Humor. „Wir wären sogar dankbar gewesen, wenn die Täter ihre Aktion erst am 25. September gestartet hätten. Dann hätten wir die Plakate nicht wegräumen müssen.“