Der Neubau beim Bauhof wird auch Wohnungen für soziale Zwecke bieten. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Neubau beim Bauhof wird auch Wohnungen für soziale Zwecke bieten.

Für 1,8 bis 2 Millionen Euro will die Gemeinde eine Unterkunft für anerkannte Asylbewerber schaffen. „Wir sind als Gemeinde für die Anschlussunterbringung zuständig“, stellte Bürgermeister Klaus Warthon in der Gemeinderatsitzung am Montag klar. Man habe nur wenige Angebote an privaten Wohnungen erhalten. Die dezentrale Unterbringung, wie unter anderen von Manfred Meister (SPD) immer wieder gefordert, stoße nun an ihre Grenzen. „Wenn wir nichts tun, dann stehen die Leute irgendwann einfach vor dem Rathaus“, stellte Thomas Waldvogel (FWV) die Situation plastisch dar. Statt Containern wolle man ein Gebäude in Modularbauweise erstellen. Hierzu wolle man ein Angebot der Firma einholen, die auch die kurzfristig benötige Kita Steinlanden baut. Das zweigeschossige Gebäude beim Bauhof soll 54 Plätze bieten, wobei eine kurzfristige Maximalbelegung bis 80 Personen denkbar wäre. Ein Modularbau wäre zwar teurer, dafür lasse sich so ein Gebäude längerfristig nutzen, zum Beispiel für den ebenfalls notwendigen sozialen Wohnungsbau. Die Unterbringung von Obdachlosen, die derzeit „suboptimal“ am Kelterplatz wohnen, sei von vorneherein eingeplant, stellte der Bürgermeister klar. Meister forderte dennoch, die Unterbringung in der Bahnhofsstraße im ehemaligen Bahnhofsstüble zu prüfen. Edgar Brucker (CDU) unterstützte dies: „Ich hatte eigentlich erwartet, dass wir heute Vorschläge für eine dezentrale Unterbringung bekommen.“ Gabriele Kölbl-Schmid (FWV) erinnerte daran, dass man sich auf den Standort beim Bauhof auch in dieser Größe bereits geeinigt habe. „Wenn wir weniger Asylbewerber haben, brauchen wir den Platz für soziale Zwecke.“ Rüdiger Beck (CDU) befürchtete gar ein „Ghetto“ oder einen sozialen Brennpunkt. Die jetzigen Unterkünfte für Obdachlose seien ein Ghetto, hielt Waldvogel dagegen. „Das ist eine Schande für Benningen!“

Der Bürgermeister versuchte, die hitzige Diskussion zu mäßigen. Die Unterbringung von 70 bis 80 Personen sei eine Maximalbelegung, geplant seien 54 Plätze. Die Doppelstrategie mit der dezentralen Unterbringung sei auch weiterhin nötig. Sonst reichen die Plätze am Bauhof auch schnell wieder nicht aus. „Wir können nicht die Augen davor verschließen, dass auch in den nächsten Jahren weiter Menschen aus anderen Ländern zu uns kommen werden.“