Bronze im Team und im Einzel – Gundula Wieland hat in Miami „das Maximum geholt“. Foto: privat

Gundula Wieland ist bei der Weltmeisterschaft der Tennis-Senioren zweimal Dritte geworden.

Benningen - Die Benningerin Gundula Wieland ist seit Jahren eine der besten Senioren-Tennisspielerinnen Deutschlands. Im Dezember wird sie 60 Jahre alt und darf daher seit diesem Jahr an Wettbewerben bei den Damen 60 teilnehmen. „Ich verbinde ja häufig meinen Urlaub mit internationalen Turnieren. Und da die Weltmeisterschaft dieses Jahr in Miami stattfand, hat es sich angeboten“, erklärt sie nach ihrer Rückkehr vor wenigen Tagen.

Abgesehen von schönem Wetter hatte Wieland in Florida auch erfolgreiche Tage. Zunächst wurde sie mit der deutschen Mannschaft Dritte im Team-Wettbewerb. Dort spielte sie aber nur je ein Einzel und ein Doppel in der Vorrunde. „Ich habe gleich im ersten Einzel ein Vier-Stunden-Match hingelegt. Da habe ich bereits 6:3, 5:2 geführt und mehrere Matchbälle gehabt, dann aber erst 7:5 im dritten Satz gewonnen“, berichtet die Benningerin. Da sie eh etwas Probleme mit der Ferse hatte, pausierte sie danach sicherheitshalber, „denn es bringt ja der Mannschaft nichts, wenn ich vielleicht aufgeben muss“. Und so unterstützte Gundula Wieland ihr Team von außen. Im Halbfinale gegen die übermächtige USA war nichts zu machen. Doch das Spiel um Platz drei gegen Frankreich wurde zum Krimi. Beim 1:1 nach den beiden Einzeln musste das Doppel entscheiden. Im dritten Satz lag das deutsche Team erst 3:1 vorne, dann 3:5 hinten, gewann aber noch 7:5. „Das war meine erste Medaille bei einer Weltmeisterschaft. Das ist der absolute Traum. Ich hätte nie gedacht, dass mir das einmal gelingen würde“, freut sich Gundula Wieland.

Doch es sollte noch besser kommen: Im Einzel kam noch eine Medaille hinterher. Nach zwei glatten Siegen in den ersten Runden traf Wieland im Viertelfinale auf die französische Nummer eins Benedicte Le Grand. „Im ersten Satz habe ich sie mit 6:1 fast schon überrollt“, schildert die Benningerin diese Partie. Den zweiten Satz entschied sie dann mit 6:3 für sich. „Danach ging dann nichts mehr“, kommentiert Gundula Wieland das anschließende 0:6, 0:6 im Halbfinale gegen die spätere Weltmeisterin Diane Barker aus den USA. „Aber gegen die hole ich auch wenn ich fit bin maximal drei Spiele, das ist eine andere Kategorie“, gibt Wieland ganz offen zu und sagt deshalb auch: „Ich habe das Maximum geholt. Jetzt muss ich mich aber erstmal auskurieren.“

Zwei Wochen Tennispause hat sie sich und ihrer Ferse verordnet. Danach wird sie sich dann langsam aber sicher auf die nächste Saison vorbereiten. Doch ganz egal wie die verläuft – die beiden Weltmeisterschafts-Medaillen kann Gundula Wieland niemand mehr nehmen.