Foto: Avanti

Die Weihnachtsmärkte in Benningen und Höpfigheim haben am Wochenende wieder zahlreiche Besucher angelockt.

Die Studionstraße vor dem Rathaus in Benningen
hat sich am Wochenende wie alle zwei Jahre wieder in eine Einkaufs- und Partymeile verwandelt – allerdings eine festliche und auch ein wenig besinnliche. Mit Lichterglanz und Budenzauber fand in Benningen der zehnte Weihnachtsmarkt statt. Es durfte also ein kleines Jubiläum gefeiert werden, was bei der Eröffnung am Samstag um 17 Uhr durch Bürgermeister Klaus Warthon mit musikalischer Begleitung des Musikvereins entsprechend gewürdigt wurde.

Seit 1997 findet der Benninger Weihnachtsmarkt statt. Die bewährte Organisation durch den Handels- und Gewerbeverein hat in diesem Jahr die Gemeinde übernommen. Bis in die Abendstunden lockten rund 40 Buden viele Benninger und auch Besucher von außerhalb.

Der Kunsthandwerkermarkt im Rathaus war eine schöne Ergänzung zum regen Treiben unten auf der Straße. Zwar ging es hier etwas ruhiger zu, was die Teilnehmer aber nicht unbedingt als Nachteil werteten. Die Benningerin Cäcilie Messinger hatte ihren Stand mit „Näharbeiten für Baby & Kleinkind, Mama & Freundin“ mit einem goldenen Engel geschmückt und freute sich über jeden interessierten und neugierigen Besucher.

Auch draußen gab es viele schöne weihnachtliche Dekorationen mit Tannenzweigen, rot verpackten Geschenkeboxen und Lichterketten zu sehen. Beim Stand der Grundschule Benningen leuchteten selbst gebastelte Fantasie-Häuser, und es duftete nach leckeren Plätzchen. In Schichten von je 15 Minuten zogen die Kinder wie Benita und Eva voller Begeisterung durch das dichte Gewimmel und verkauften die Gutsle direkt aus ihrem Bauchladen.

Voll war es beim TSV Fußball, der Cevapcici im Fladenbrot anbot, oder beim Gesangverein, der die drei Klassiker Thüringer, Rote und Glühwein im Angebot hatte. Auch an den anderen Ständen herrschte reger Andrang, so dass am Abend kaum mehr ein Durchkommen war. „Das sind die Vereine vom Ort, die hier etwas machen, dann kommen die Benninger halt auch“, sagte eine „Einheimische“ ganz begeistert.

Bis 22 Uhr hatte der Treffpunkt für alle Benninger – ob Alteingesessene oder Neubürger – geöffnet. Fröhliche Stimmung und adventlicher Schmuck passen hier bestens zusammen. Die Kinder durften auch mal länger aufbleiben und hatten die Qual der Wahl, ob sie noch eine Runde auf dem Karussell drehen, beim Stand der Beethoven-Kita das Glücksrad drehen oder sich beim Jugendrotkreuz schminken lassen. Jugendleiterin Sophia Frenzel zeigte, dass sie nicht nur Wunden realistisch mit Farbe auftragen, sondern auch wunderhübsche Katzen und Schmetterlinge in strahlende Kindergesichter zaubern kann.

Das bunte Begleitprogramm reichte vom Kinder-Theater „Die Geister sind los!“ am Samstag gleich nach der Eröffnung in der Grundschule bis zum Auftritt der Bläserklasse der Grundschule Benningen am Sonntag vor dem Rathaus. Ein Highlight war auch der Auftritt der Tanzgruppe von Katharina Berner. Die Mädchen und Jungs zeigten schwungvolle Übungen und akrobatische Einlagen von Jazz bis Hip-Hop.

Ein paar Kilometer weiter war auch die Schlosshofweihnacht in Höpfigheim
wieder eine gute Gelegenheit, um noch kleine Geschenke oder einen Baum für das bevorstehende Fest zu besorgen und in gemütlicher Atmosphäre Freunde und Bekannte zu treffen. Auf die Eröffnung durch Norbert Gundelsweiler, den Ersten Beigeordneten der Stadt Steinheim, folgte ein abwechslungsreiches musikalisches Rahmenprogramm.

Das Duo Helmut Freyhardt und Walter Creuz spielte zwischen klassischen deutschen Weihnachtsliedern auch einige Titel auf Englisch wie „I’m Dreaming Of A White Christmas“. Danach trat der Waldkindergarten auf. Zwar waren bei Weitem nicht alle Kinder gekommen, aber die Zuhörer rückten einfach ein wenig näher, und die zwölf Mädchen und Jungen sangen, so laut sie konnten, drei Lieder vom Nikolaus, Frau Holle und kleinen Igeln, die gerne Winterschlaf machen. Später traten auch noch der Chor der Grundschule und der Posaunenchor auf.

Für Kinder gab es ein Mini-Karussell, und gegen Abend schaute der Nikolaus mit Geschenken vorbei. Auch die Krippe war bei den kleinen Besuchern sehr beliebt, denn neben Maria, Josef und den Engeln gab es dort auch echte Tiere. Sie sahen ein bisschen aus wie Ziegen, aber Florentine Conradt versicherte, dass es sich dabei um Kamerunschafe handle. Zusammen mit der Evangelischen Jugend verteilte sie CDs und Kalender für das kommende Jahr. „Überall kann man hier etwas kaufen, da wollten wir etwas verschenken“, erklärte sie ihre Motivation.

Laut Monika Michelfelder, die die Schlosshofweihnacht seit einigen Jahren mitorganisiert, waren an den 27 Ständen alle örtlichen Vereine und ansonsten ausschließlich Hobbykünstler vertreten, von denen die meisten aus Höpfigheim und Steinheim kamen. Bis auf einen neuen Stand seien die meisten von Anfang an dabei. Besonders mache den Weihnachtsmarkt die Atmosphäre auf dem Schlosshof. „Das ist einzigartig in der Region“, so Monika Michelfelder.

Nach ihrer Beschreibung war der neue Stand leicht zu finden, an dem Rita Eichmann Kettenuhren und anderen Schmuck verkaufte, darunter kleine Glaskugeln zum Umhängen, gefüllt mit winzigen Muscheln und Seesternen oder Blumen. Bisher habe sie nur Schmuck für Freunde gemacht, doch in diesem Jahr habe sie sich mit zwei Bekannten, die Mützen und Kinderkleidung herstellen, zusammengetan und sei erstmals mit einem eigenen Stand bei der Schlosshofweihnacht dabei.

Auch Gisela Löhle aus Steinheim verkaufte zahlreiche selbst gemachte Artikel. Neben Söckchen, Elchen und Pinguinkissen empfahl sie vor allem den sogenannten Beulenfrosch, ein kleines, mit Hirse gefülltes Kissen, das man sowohl zum Wärmen als auch zum Kühlen verwenden und zum Beispiel gegen Insektenstiche einsetzen kann. Neben zahlreichen Geschenkideen wie diesen gab es auch ein großes Angebot an Essen und Getränken von Crêpes am Stand des Fördervereins der Grundschule bis hin zu Schupfnudeln und Glühwein vom Sport Fitness Club Höpfigheim, so dass es sich trotz der Kälte bis in die späten Abendstunden auf dem Höpfigheimer Schlosshof aushalten ließ.