Klaus Warthon Foto: Werner Kuhnle

Klaus Warthon hat jungen und älteren Zuhörern Geschichten vorgetragen.

Benningen - Wenn es abends früher dunkel wird und warme Lichter eine heimelige Stimmung erzeugen, dann stehen Gutenachtgeschichten wieder ganz hoch im Kurs. Auch der Benninger Bürgermeister Klaus Warthon verbindet mit diesem Ritual schöne Kindheitserinnerungen, wie er am Montag deutlich machte.

An dem Abend stand der Rathauschef nämlich fürs Vorlesen zur Verfügung. Eine Tätigkeit, die er nicht nur seinen damals kleinen Kindern gegenüber ausgeübt habe, sondern die er persönlich besonders mit den Urlaubserinnerungen auf der Insel Föhr verknüpfe. „Dort hat es als Kind immer Gutenachtgeschichten gegeben“, erzählte Warthon seiner großen Zuhörerschaft, die erwartungsfroh im Kreis saß. Und weil besonders alte Menschen ebenfalls angenehme Erinnerungen und Gefühle mit dem Vorlesen verbinden, liegt es nahe, das auch im Altersheim zu tun. Und so war die Seniorenresidenz Neckartal gut besucht, als der Schultes sich mit einem Buch in die Runde setzte. Die Heimbewohner wohnten der Szenerie vom Stuhlkreis aus bei, die kleinen Gäste der Gemeinde bevölkerten hauptsächlich den Boden des Heimes und lauschten gespannt auf das, was kommt.

Doch zuerst wurde miteinander gesungen. Vorbereitete Liedblätter erleichterten den stimmlichen Einsatz, weil der Text des Liedes „Weißt Du wie viel Sternlein stehen?“ deutlich lesbar abgedruckt war. Und tatsächlich waren zu jener Uhrzeit die Sterne am Himmel deutlich zu sehen, denn draußen war es mittlerweile stockdunkel.

Eines der Lieblingsvorlesebücher von Klaus Warthon ist Sandmännchens Geschichtenbuch, aus dem schon Vater Warthon seinen Kindern immer vorgelesen hat. Da dies inzwischen zerfleddert sei, wurde ein neues angeschafft, um daraus für die Kinder, deren Eltern und den Senioren vorlesen zu können. In diesem Jahr war das Seniorenheim schon zum dritten Mal Gastgeber für die Gutenachtgeschichten des Bürgermeisters, die in Benningen immer in den Herbstferien und im Zusammenhang mit der Kinderjugendwoche stattfinden. Schon seit 2009 gibt es das beliebte Ritual. Heuer jedoch findet die Vorlesereihe nur drei Mal statt – wegen der außergewöhnlichen Folge zweier Feiertage. So war der Montag die Auftaktveranstaltung vor dem großen Reformationstag. Und Warthon hatte richtig viel Lesefreude mitgebracht. Mit den Geschichten des kleinen Schornsteinfegers erzählte das Benninger Gemeindeoberhaupt gleich drei lehrreiche wie nette Begebenheiten, die den oft auch als Glücksbringer geschätzten Kaminfeger mit einem schönen Vogel, der sein Nest auf dem Kamin einer Mutter partout nicht verlassen will, einer erstaunlichen Großmutter sowie mit einem Kätzchen in Kontakt gebracht haben.