Antonio Silvestri (rechts) mit Foto: privat

Der 44-jährige Referee des RSV Benningen hat in Rio als Kampfrichterchef fungiert. Heute geht es für Antonio Silvestri wieder zurück.

Benningen -

Mittendrin statt nur dabei“, so lautete das Motto des 44-jährigen Antonio Silvestri aus Murr, der bei den Olympischen Spielen in der brasilianischen Metropole als Kampfrichter-Chef des Ringer-Weltverbandes UWW fungiert hat. „Man hat fast eine Gänsehaut bekommen, wenn die Stimmung in der Halle bei den Finalkämpfen zu kochen begonnen hat“, sagt Antonio Silvestri, der fast schon im Dauerstress war.

Der Referee des Verbandsligisten RSV Benningen, seit April des vergangenen Jahres Kampfrichter-Chef des Weltverbandes UWW, ist in Rio für die komplette Einteilung der Unparteiischen verantwortlich gewesen. „Den zahlreichen Zuschauern wurden bisher hochklassige Mattenduelle geboten. Vor allem in den oberen Gewichtsklassen gab es im griechisch-römischen Stil zum Teil spektakuläre Aktionen zu bestaunen“, lautet die positive Bilanz des Bereichsleiters bei der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) in Ludwigsburg. Lob erhielten Silvestri und seine Mitstreiter vom IOC-Präsidenten Dr. Thomas Bach, der einige Kämpfe mit großem Interesse vor Ort verfolgte. Besonders lautstark unterstützt wurden in der Halle hauptsächlich die asiatischen Athleten, wie zum Beispiel die 32-jährige Japanerin Kaori Icho, die im Limit bis 58 Kilogramm bei ihrer vierten Olympia-Teilnahme bereits die vierte Goldmedaille erkämpfte. Begeistert gefeiert wurden auch die beiden kubanischen Olympiasieger Ismael Borrero (59 kg/griechisch-römisch) und Mijain Lopez (130 kg/griechisch-römisch). Der Schwergewichts-Goldmedaillengewinner Lopez kämpfte zuletzt in der 1. Bundesliga für den deutschen Mannschaftsmeister ASV Nendingen. In dieser Gewichtsklasse verpasste der Neckargartacher Eduard Popp nur knapp eine Medaille. Nach zwei Siegen und einer Niederlage traf Popp, der zu Zweitliga-Zeiten in den Jahren 2010 und 2011 für die Benninger Ringer-Staffel auf die Matte ging, im Kampf um Bronze auf Sabah Shariati aus Aserbaidschan. Gleich zu Beginn des Duells wurde Popp von seinem Kontrahenten „kalt erwischt“ und musste eine Schulterniederlage hinnehmen. Trotz dieser Niederlage erhielt der 25-jährige Heilbronner viel Lob vom DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis: „Eddy hat ein starkes Turnier gerungen, Bronze wäre die Krönung einer tollen Vorbereitung gewesen“, lautet das Urteil des ehemaligen Weltklasse-Athleten.

Pech hatte in Rio der amtierende Weltmeister Frank Stäbler aus Musberg, der – durch eine Verletzung gehandicapt – in der Klasse bis 66 Kilogramm am Ende mit dem siebten Platz Vorlieb nehmen musste. „Die deutschen Athleten haben sich insgesamt super verkauft. Die Bronzemedaille von Denis Kudla aus Schifferstadt war natürlich ein Highlight“, zieht Antonio Silvestri. ein Fazit. Nach dem Besuch der Abschlussfeier steigt der Murrer am heutigen Dienstag wieder in den Flieger Richtung Heimat.