Durch die Häufung der Sachbeschädigungen ist die Aufklärungsquote in Benningen auf 38,1 Prozent gefallen. Foto: (dpa)

Eine erhöhte Präsenz der Polizei hat dafür gesorgt, dass eine Serie von Beschädigungen an Autos aufgehört hat.

Benningen - Der stellvertretende Revierleiter in Marbach Frank Bartel könnte es sich vorstellen, in Benningen zu wohnen. „Hier lebt es sich gut“, stellte der Erste Polizeihauptkommissar im Hinblick auf die Statistik der Straftaten für das Jahr 2016 fest. Insgesamt sind die Straftaten um vier auf 160 Fälle zwar leicht gestiegen. Eine Serie von Sachbeschädigungen an Autos macht aber alleine schon 34 Fälle aus. „Das waren Reifenstecher oder Kratzer im Lack, auch Antennen wurden abgeschraubt“, erklärte Bartel jetzt im Gemeinderat. Weil Diebstähle an Autos auch zur Straßenkriminalität gezählt werden, sind einige Fälle doppelt in der Statistik aufgeführt. In diesem Bereich haben die Zahlen deutlich von 23 auf 60 zugenommen.

Wichtig ist, dass die Serie nicht weitergeht. „Wir haben verstärkt Präsenz gezeigt, dadurch hat die Sache zumindest aufgehört.“ Die Verursacher habe man leider nicht feststellen können, aber zumindest habe man durch die häufigeren Streifenfahrten die Täter von weiteren Beschädigungen abhalten können.

Bei anderen, schwerwiegenderen Vergehen habe man durchweg Rückgänge zu verzeichnen, was erfreulich ist. Die Rohheitsdelikte sind von 39 auf 21 zurückgegangen, Vermögens- und Fälschungsfälle wurden statt 21 nur noch 13 gezählt, Gewalt gegen Polizeibeamte hat von zwei auf einen Vorfall abgenommen, Rauschgift war statt 13- nur fünfmal im Spiel. Straftaten gegen das Leben waren erfreulicherweise keine zu verzeichnen.

Dass es weniger Schlägereien und dafür mehr Sachbeschädigungen gab, drückt die Aufklärungsquote nach unten. „Bei Körperverletzungen wissen wir fast immer, wer Täter und wer Opfer ist. Daher haben wir in diesem Bereich in der Regel eine Aufklärungsquote von 100 Prozent. Bei Vandalismus oder Sachbeschädigung ist das leider genau umgekehrt, da steht in der Regel die Null.“ Daher sinkt die Aufklärungsquote insgesamt auf 38,1 Prozent, der Durchschnitt im Landkreis Ludwigsburg liegt deutlich höher bei rund 60 Prozent.

Ebenso sieht es bei den Wohnungseinbrüchen aus, bei denen man keine Täter fassen konnte. Immerhin hat sich die Zahl mit acht Einbrüchen halbiert. Die Präventionsveranstaltung in der Kelter habe Früchte getragen, da es oft bei Einbruchsversuchen geblieben ist. „Die Information können wir gerne im Herbst wiederholen“, ging Bartel auf die Anregung aus dem Gemeinderat ein.

Zugenommen hat auch die Zahl einfacher Diebstähle von 14 auf 28, dabei ging es „vom Leergutzettel bis hin zum Kupfer-Klau“. Die Zahl der Verkehrsunfälle hat von 37 auf 33 abgenommen, wobei es drei Schwerverletzte und keine tödlichen Unfälle gegeben habe. „Wir haben in Benningen keinen Unfallschwerpunkt“, stellte Bartel fest.

Bei der Täterstruktur gebe es drei Kinder, drei Jugendliche, zwei Heranwachsende und 50 Erwachsene. Besonderes Augenmerk lege man auf den Anteil der Asylbewerber, der mit zehn aber rückläufig und „absolut unauffällig“ ist. Mit einem Anteil von 36,2 Prozent (Vorjahr 45,2 Prozent) sei der Anteil der Täter nichtdeutscher Herkunft gesunken.