Das Innere ist noch eine Baustelle, trotzdem ist Bürgermeister Klaus Warthon (linke Seite, mit Krawatte) guter Dinge. Foto: Werner Kuhnle

Die Gemeinde Benningen braucht wegen des Baby-Booms neue Kapazitäten. Weil in der Kita Steinladen Plätze entstehen, war man beim Richtfest gut gelaunt.

Benningen - D as Richtfest für die neue Kindertagesstätte Steinlanden ist am Montagnachmittag begangen worden. Vom Spatenstich im März bis zur Fertigstellung des Rohbaus sind nur zwei Monate vergangen, das eigentliche Gebäude in Holzbauweise ist in nur einer Woche hochgezogen worden, wie Bürgermeister Klaus Warthon vor der Schar an Handwerkern, Gemeindemitarbeitern und Eltern mit ihren Kindern anerkennend feststellte.

Der Chef der ausführenden Baufirma, Jörg Nusser, nahm das Kompliment gerne an und revanchierte sich ebenfalls mit einem Lob. Es sei leider nicht mehr üblich, ein Richtfest zu feiern, insofern hebe sich Benningen hier positiv hervor. „Diese Tradition ist eine Wertschätzung für die Arbeit der Handwerker.“

Man sei froh, dass man ein Dach über dem Kopf habe, sagte Warthon angesichts des herabprasselnden Starkregens. Trotzdem musste man sich auf der Baustelle mit Vorsicht bewegen. Der Innenausbau schreitet jetzt voran. Die rund 350  Quadratmeter Nutzfläche werden über einen langen Spielflur auf zwei Gruppen und die notwendigen Küchen, Ess-, Schlaf-, Sanitär- und Funktionsräume verteilt. Die 27 Meter lange Kita entlang des begrünten Walls zur Straße Im Seelach hat eine Tiefe von zwölf Metern.

Der zweigruppige Kindergarten Steinlanden ist notwendig geworden, weil in dem 6500 Einwohner zählenden Benningen der Zuwachs an jungen Familien durch die S-Bahn und Neubaugebiete hoch ist. Mit 72 und 67 Kindern liegen die Geburtenraten der Jahre 2016 und 2017 weit über dem Durchschnitt der vorigen Jahre. Deshalb reichte die 2015 eröffnete Kindertagesstätte Seelach schon wieder nicht aus.

Die neue Kita hat ihren Betrieb eigentlich schon aufgenommen, weil derzeit in der alten Schule einige Kinder betreut werden. Leiterin Cleo Pohl hat ihre Vorstellungen zum Neubau des zweigruppigen Kindergartens einfließen lassen können. Ein Okay gab es auch für die Ratterstrecke in der Bobbycar-Wellenrennbahn im Außenbereich, worüber sich Planer Konrad Will freute. Für rund 80 000 Euro wird der Spielbereich außen gestaltet, die Kosten des Modularbaus sind durch einige Änderungen wie das schräg stehende Dach mit zusätzlichen Oberlichtern und die Lüftung auf über 650 000 Euro netto gestiegen.

Auch eine behindertengerechte Toilette, weitere Wasseranschlüsse und LED-Beleuchtung sind vorgesehen. Statt eines Provisoriums ist die Kita Steinlanden ein relativ stabiler Holzrahmenbau, der mit einem guten Energiedämmwert auch länger als zehn Jahre in Betrieb bleiben und sogar für eine dritte Gruppe in Richtung des Spielplatzes erweitert werden könnte. Falls die Kinderzahlen wieder zurückgehen, wäre eine anderweitige Nutzung, etwa als Vereinsheim, möglich.

Läuft in den nächsten Monaten alles weiterhin so gut wie bisher, wird der neue Kindergarten im September den Betrieb aufnehmen. Warthon griff das Märchen vom tapferen Schneiderlein auf: „Sieben auf einen Streich!“ heißt es da. Die Kita Steinlanden ist nämlich die siebte Einrichtung zur Kinderbetreuung im Ort.