Blues-Rocker Thomas B. Clayton hat auf der offenen Bühne gespielt. Foto: Frank Wittmer

Bei der offenen Bühne im Kulturcafé KrOne gibt es deutlich mehr Zuhörer als Teilnehmer.

Benningen - Ob die Veranstaltung „Open Stage“ am Samstagabend im Kulturcafé KrOne nun ein Erfolg war oder nicht, ist eine Frage der Betrachtungsweise. Nicht umgesetzt werden konnte die Idee der offenen Bühne, bei der die Teilnehmer spontan Beiträge von Musik bis Comedy aufführen. Außer ein paar Trommelversuchen haben sich die rund 40 Besucher aufs Zuhören beschränkt.

Für einen Kulturabend war die Krone jedoch gut gefüllt, weitaus besser, als die Veranstalter im Lauf der Vorwoche noch befürchtet hatten. Mit der Sängerin Barbara Georgii aus dem Allgäu und Blues-Rocker Thomas B. Clayton aus Freiberg waren aber auch zwei Profis am Werk, die viel Spaß an der Musik mitbrachten.

Georgii hatte mit französischen Chansons, „e bissle Stroßemusik“ und englischen Evergreens viel zu bieten. Und mit Clayton improvisierte die Sängerin einen Blues, der viel gute Laune machte.

Das überwiegend jüngere Publikum hatte sich gemütlich auf die Sofas verteilt. Alles lief ganz spontan ab. „Hol du doch deinen Text, ich spiel solange ein Lied“, meinte Georgii zu ihrem Kollegen. Clayton lauschte dann auch sehr andächtig einer innigen Version von „Wonderful World“, um dann vom Banjo zur Ukulele zu wechseln. „Jamaica is a place to go“, singt und spielt der Freiberger Bluesmusiker mit karibischem Flair.

Clayton erklärte die Instrumente: So wissen die Zuhörer jetzt, dass die Konzertukulele eine längere Mensur hat und man mit einer diatonischen Mundharmonika, auch Blues Harp genannt, alle Töne spielen kann – „auch die, gar nicht drauf sind“. Posaune wäre auch toll – „das ist ein richtig bluesiges Instrument. Hat jemand zufälligerweise eine dabei?“ Die Zuhörer schauen neben sich, aber es taucht nicht plötzlich ein Instrument auf. So wird vorne munter weiter gejazzt: „Sunny side of the street“ oder „Tom Dooley” vorzugsweise in F-Dur.

B-Flat geht auch, aber dafür muss Clayton schnell die Mundharmonika wechseln. Das Wechselspiel geht munter weiter – irgendwann verzichtet man sogar auf die lästigen Kabel und spielt unplugged. „Nor pfeift wenigschdens nix“, meint Clayton im urschwäbischen Slang. Organisatorin Maya Esch ist mit der Premiere der „Open Stage“ jedenfalls zufrieden: Es war mal wieder was los in der Krone, und das ist ja das Hauptanliegen der Kulturcafé-Macher.