Bürgermeister Klaus Warthon mit Foto: Werner Kuhnle

Der Bürgermeister Klaus Warthon hat den frisch Hinzugezogenen die Vorzüge von Benningen aufgelistet, aber auch die Probleme nicht verschwiegen.

Benningen - Mehr als eine Stunde dauerte es, bis Bürgermeister Klaus Warthon den Neubürgern der Neckargemeinde das Wichtigste über den Ort erzählt hatte – und das, obwohl er kein langsamer Sprecher ist. Für ein Dorf, das ziemlich genau sechstausend Einwohner hat, gab es, nach der musikalischen Eröffnung durch Johanna Armbruster und Vina Heinle von der Musikschule Marbach-Bottwartal, aber auch erstaunlich viel zu berichten.

Angefangen bei der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 779 nach Christus bis zum lebhaften Vereinsleben der heutigen Zeit zeichnete Warthon das Bild einer Gemeinde, die sich trotz attraktiver Städte in der Nachbarschaft gut zu behaupten weiß. Lediglich die mangelnden Einkaufsmöglichkeiten im Ortszentrum bedauerte er: „Wir bemühen uns, aber es gibt heute praktisch keinen Supermarkt mehr, der in nur 250 Quadratmeter rein will“, sagte er mit Blick auf den ehemaligen Schlecker-Markt. Auch im Bereich Gaststätten könnte mehr geboten sein, räumte er ein. Mit Kindergärten, Seniorenanlagen, Sport- und Versammlungsstätten sei der Ort dagegen gut ausgestattet. Dasselbe gelte für das Handwerk, für das er gleich eine Lanze brach: „Wenn Sie Arbeiten zu erledigen haben, unterstützen Sie bitte die lokalen Handwerker“, bat Warthon. Der Schultes betonte auch, dass der Hinweis „nach Vereinbarung“ bei den Öffnungszeiten des Rathauses durchaus ernst gemeint sei. „Meine Mitarbeiter sind angewiesen, notfalls auch einmal früh morgens einen Pass auszustellen.“

In den letzten Jahren hat die Gemeinde mehrere Neubaugebiete ausgewiesen. Aus dem neuesten Gebiet Seelach waren am Donnerstag nur wenige beim Empfang vertreten, darunter allerdings die jüngste neu Zugezogene, die gerade einmal vier Monate alte Hanna, die mit ihren Eltern Sandra und Patrick Pröhl seit Ende letzten Jahres dort lebt.

Vor allem profitiert der Ort in der Neckarschleife jedoch vom S-Bahn-Anschluss. „In meinen Gesprächen mit einigen von Ihnen habe ich schon gehört, dass das ein wichtiger Grund war, warum Sie hierher gezogen sind“, sagte der Bürgermeister. Auch sonst sei Benningen verkehrsgünstig gelegen.

Da die Verkehrsgunst auch ein Fluch sein kann, berichtete Warthon gleich über den neuesten Stand der Umgehungsstraße: „Vertreter des Landes Baden-Württemberg haben mir heute zugesagt, dass der Bau noch im ersten Halbjahr 2015 beginnen wird.“ Bis Ende 2017 solle sie fertig sein; allein die neue Brücke benötige ein Jahr. Schöner Nebeneffekt: Durch den Straßenneubau soll ein kleines Naherholungsgebet entstehen. Außerdem gebe es Pläne, den Kelterplatz zum Neckar hin zu öffnen. Warthon lud die Neubürger dazu ein, sich an der Ideenfindung zu beteiligen. Auch für die Feuerwehr machte er Werbung.

Unter den verschiedenen Festen im Jahreslauf hob der Schultes vor allem die beiden Termine hervor, zu denen die Benninger Hütte im Hardtwald bewirtschaftet ist, den 1. Mai und Himmelfahrt. „Das ist mega-idyllisch“, warb er. „Wenn man einen guten Tag erwischt, kann man mit dem Rad hinfahren.“ Zum Schluss standen Warthon und seine Amtsleiter bei Häppchen und Getränken noch für Fragen zur Verfügung.