Der Kindergarten auf Zeit soll gegenüber der Kita Seelach errichtet werden. Foto: Julia Amrhein

Wegen hoher Anmeldezahlen muss die Gemeinde bei der Betreuung improvisieren. Das soll nun in Form eines Kindergartens auf Zeit geschehen. Der soll gegenüber der Kita Seelach im Gebiet Bild III entstehen.

Benningen - Die Anmeldezahlen für die Kinderbetreuung sind durch den verstärkten Zuzug deutlich höher als erwartet. „Wir haben damit kalkuliert, dass die Anmeldezahlen nach oben gehen, aber das geschieht schneller als erwartet“, informierte Bürgermeister Klaus Warthon am Montag den Gemeinderat.

Man habe sorgfältig geplant und schon im Sommer erste Überlegungen für eine provisorische Unterbringung angestellt. Die Nutzung des Vereinsraums in der Alten Schule stellte sich dann doch als unnötig heraus, da die Eltern signalisiert hätten, sie könnten noch etwas warten, bis in der regulären Einrichtung ein Platz frei werde.

Nun sind die Anmeldezahlen und die Nachfrage nach Ganztagesplätzen weiter gestiegen. In der Kita Seelach, die dazu konzipiert war, die Zuzüge aufzunehmen, hat man seit September eine zusätzliche Gruppe eingerichtet und ist ausgereizt.

Allerdings sei es nicht notwendig, einen zusätzlichen Kindergarten zu etablieren, da man nicht davon ausgeht, dass die Zahlen dauerhaft so hoch bleiben. Man empfehle daher den Bau eines Provisoriums für zwei Gruppen in Form einer Container- oder Systembauweise, das voraussichtlich im März nächsten Jahres in Betrieb geht.

Offen war noch die Frage des Standorts. Im Juli wurden bereits infrage kommende Grundstücke diskutiert: im Gewerbegebiet, bei der Gemeindehalle oder im Bereich des katholischen Gemeindezentrums. Eine vierte Parzelle im Gebiet Seelach, die sich im Besitz der Gemeinde Benningen befindet, scheidet aus, weil hier die Planungen für fünf Reihenhäuser schon weit fortgeschritten sind.

Für Manfred Meister (SPD) war die Wiese beim Gemeindezentrum der Favorit. „Die Nähe zum Kindergarten St.Franziskus ist gegeben.“ Das Grundstück im Gewerbegebiet sei zwar direkt gegenüber der Kita Seelach, die Kinder müssten dorthin aber über die Ludwigsburger Straße gehen.

Auch Angelika Kroll (CDU) fand das Gelände an der katholischen Kirche das „optimalste“. „Das ist von der Verkehrssituation viel angenehmer als an der Hauptstraße.“

Gabriele Kölbel-Schmid (FWV) stimmte für die Nähe zur Kita Seelach, da die Kinder wohl auch aus dem Neubaugebiet kommen werden. Das Vereinsheim solle man zur Sicherheit dennoch aktivieren, falls das Provisorium nicht rechtzeitig zur Verfügung stehe. Thomas Waldvogel (FWV) bemerkte: „Die Kita Seelach bekommt eine ganz andere Dimension.“ Sollte es eine gemeinsame Leitung geben, wie beabsichtigt, müsse man die besser entlohnen.

Der Bürgermeister fasst die Argumente zusammen, die aus seiner Sicht für die Anbindung an die Seelach-Kita auf der Fläche gegenüber im Gewerbegebiet Bild III sprechen: Man plane auf eigenem Grund, beim katholischen Gemeindezentrum sei nicht sicher, was dort geschehen soll. Zudem müsse man die Frage der Trägerschaft klären. „Wir können nicht warten“, so Warthon. Die Kinder müssten vom Gewerbegebiet nur selten zur Seelach-Kita, auch das Mittagessen würde im Provisorium stattfinden. Personal sei zwar knapp, so die zuständige Amtsleiterin Verena Wilhelm, aber man könne mit eigenen Erzieherinnen arbeiten. Die „Summe der Argumente“ überzeugte den Gemeinderat, der dann einstimmig dafür war, im Gewerbegebiet zu planen, sowie Angebote und die notwendigen Genehmigungen einzuholen.